Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 437 |
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| 4155. λ. M 432d. E II 528. |
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| 02 | Die metaphysiche Begriffe sind erstlich absolut. Moglichkeit und | ||||||
| 03 | Existentz. Zweytens respectiv. | ||||||
| 04 | a. Einheit und Vielheit. omnitudo und particularitaet. Infin | ||||||
| 05 | b. Gräntzen. Das erste, das letzte, infinitum, finitum. | ||||||
| 06 | c. Verbindung der coordination. Ganzes und Theil, einfach und | ||||||
| 07 | zusammengesetzt. | ||||||
| 08 | der subordination. | ||||||
| 09 | 1. subiect und praedicat. | ||||||
| 10 | 2. Grund und Folge. | ||||||
4156. λ. M 432d. E II 1560. |
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| 12 | Wir können uns kein zufalliges Wesen denken, was nicht bedingter | ||||||
| 13 | Weise nothwendig sey, und wir müssen endlich diese subordination terminiren | ||||||
| 14 | bey einem Wesen, was unbedingt nothwendig ist, ob wir zwar von | ||||||
| 15 | dieser absoluten Nothwendigkeit keine Einsicht der Vernunft haben, weil | ||||||
| 16 | wir sonst das Daseyn davon an sich selbst unmittelbar erkenen würden | ||||||
| 17 | und das ens necessarium ist ein durch die Vernunft und ihre Grenze | ||||||
| 18 | gegebener, aber nicht innerhalb der Grenze befindlicher Begrif, mithin | ||||||
| 19 | problematisch. | ||||||
| 20 | Wir können uns nichts denken, was da geschieht, ohne daß es zufällig | ||||||
| 21 | sey, und zwar ohne eine absolute zufelligkeit zu d des ersten | ||||||
| 22 | Grundes im Entstehen zu gedenken so daß. Der erste Anfang findet nur | ||||||
| 23 | durch Freyheit statt. | ||||||
| 24 | Also ist nach Regeln der (g reinen ) Vernunft nichts absolut zufällig | ||||||
| 25 | und die oberste caussalitaet ist nothwendig; aber nach Regeln der Vernunft, | ||||||
| 26 | die zu erscheinungsbegriffe zum Grunde hat, ist die caussalitaet | ||||||
| 27 | der ersten Ursache dessen, was Geschieht, zufallig. Nach Regeln der | ||||||
| 28 | moralitaet muß es Urheber und nicht bloße Mittelursachen von Begebenheiten | ||||||
| 29 | geben; nach Regeln der Reinen Vernunft Metaphysik caussaltaet | ||||||
| 30 | ist nur ein Urheber, der aber ausser der Welt ist. | ||||||
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