Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 365 |
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| 01 | das positive kommt auf das genie an, welches aus Empfindung, Urtheilskraft | |||||||
| 02 | und Geist besteht. | |||||||
818. υ? (ρ2—3? σ2?) κ3?? M 217'. |
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| 04 | Der Geschmak ist das Vernunftähnliche der sinnlichen Urtheilskraft. | |||||||
| 05 | Nemlich da man gleichsam a priori urtheilen kan, was anderen überhaupt | |||||||
| 06 | gefallen werde. Die Geselligkeit erfodert, daß wir urtheilen koennen was | |||||||
| 07 | unserem Freunde gefallen moege, und zwar a priori die Ausgebreitete | |||||||
| 08 | Geselligkeit. Wenn man vielfeltig unter Persohnen gewesen ist, die sich | |||||||
| 09 | ohne Eitelkeit bestreben zu gefallen, so wird man endlich der Regel inne, | |||||||
| 10 | nach welcher etwas allgemein gefällt. | |||||||
819. υ? (ρ3? σ2?) κ3?? M 218'. |
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| 12 | Empfindung bedeutet in Sachen des sinnlich wohlgefallenden soviel | |||||||
| 13 | als Gefühl, Urtheilskraft das Unterscheidungsvermögen des Schiklichen, | |||||||
| 14 | d. i. desienigen, was der Idee, welche gegeben ist, nicht | |||||||
| 15 | ist nicht die Beziehung (g der Mittel ) zu dem Zweke (Verstand) sondern | |||||||
| 16 | daß es sich damit vereinigen lasse und negativ stimme. Daher hat mancher | |||||||
| 17 | zwar wenig talent zu Unterhaltung der Gesellschaft, aber doch | |||||||
| 18 | um zu sagen was ich weiß, schikt sich nicht. Die sinnliche Urtheilskraft | |||||||
| 19 | muß so beschaffen seyn, daß sie nicht durch Regeln in abstrakto, sondern | |||||||
| 20 | bey der Anschauung in concreto ausgeübt werden kan, so wie der gesunde | |||||||
| 21 | Verstand in Ansehung alles dessen, was zu den Ursachen und Zweken | |||||||
| 22 | gehöret. | |||||||
| 23 | (g Schiklichkeit ist die Einstimmung in dem, was neben einander ist. ) | |||||||
| 24 | Geist und Witz ist noch unterschieden. Der erste belebt, der Zweyte | |||||||
| 25 | spielt. Zur Empfindung gehört complexion (temperament) zurUrteilskraft | |||||||
| 26 | (talent), zum Geist genie, zum Geschmak cultur. | |||||||
| 27 | Nichts thut mehr zur Verbesserung des Geschmaks als eine gereinigte | |||||||
| 28 | Moral. Wenn alle Aufwallung der Sinne, wenn die trübe E und mit | |||||||
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