Kant: AA XII, Briefwechsel 1795 , Seite 043 |
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Text (Kant):
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| 681. | |||||||
| 02 | An Theodor Gottlieb von Hippel. | ||||||
| 03 | 28. Sept. 1795. | ||||||
| 04 | Ew. Hochwohlgebohren | ||||||
| 05 | haben mehrmalen die Gütigkeit gehabt meiner Fürbitte für nicht | ||||||
| 06 | unwürdige Studirende, in Ansehung eines Stipendii, geneigtes Gehör | ||||||
| 07 | zu verstatten. - Der, welcher die Ehre hat Ihnen Gegenwärtiges zu | ||||||
| 08 | überreichen, der Stud. Juris Lehmann, bittet um das Boehmianum, es | ||||||
| 09 | bis zu Ostern künftigen Iahres, welches etwa 10 rthlr. betragen würde | ||||||
| 10 | zu genießen, indem er alsdann nach Stettin an die dortige Regierung | ||||||
| 11 | abzugehen gedenkt. - Er wird alle nöthige Zeugnisse seines angewandten | ||||||
| 12 | Fleisses und seiner erworbenen Geschicklichkeit beybringen, | ||||||
| 13 | wozu ich auch das meinige mit voller Waarheit beylegen kann. | ||||||
| 14 | In der Bitte ihm, wo möglich, in diesem seinem Gesuch behülflich | ||||||
| 15 | zu seyn, bin ich mit ausgezeichneter Hochachtung und Ergebenheit | ||||||
| 16 | Ew. Hochwohlgebohren | ||||||
| 17 | gehorsamster treuer Diener | ||||||
| 18 | I Kant | ||||||
| 19 | d. 28 Sept. 1795 | ||||||
| 682. | |||||||
| 21 | Von Friedrich Bouterwek. | ||||||
| 22 | Darmstadt, den 29 Sept. 1795. | ||||||
| 23 | Schon zum drittenmale, verehrungswürdiger Lehrer, werden Sie | ||||||
| 24 | von einem Manne, der vielleicht besser thäte, für sich als für die Welt | ||||||
| 25 | zu philosophiren, mit der Zumuthung beschwert, einen neuen Versuch | ||||||
| 26 | zur Beförderung Ihrer Sache und der Sache der Wahrheit als einen | ||||||
| 27 | Beweis einer Dankbarkeit, die mehr als Verehrung ist, mit Nachsicht | ||||||
| 28 | aufzunehmen. Soll ich mich aber auch dießmal entschuldigen? Ich | ||||||
| 29 | glaube, ich darf nicht. Wenigstens liegt es mir wie eine Pflicht auf | ||||||
| 30 | dem Herzen, die Aphorismen, mit denen ich in einem Gedräng von | ||||||
| 31 | erfreulichen und lästigen Geschäften der Welt zur Last fiel, auch gegen | ||||||
| 32 | Sie wieder gut zu machen. Und solte ich selbst, was ich denn doch | ||||||
| 33 | kaum glauben kan, durch diesen Paullus Septimius meine Sache | ||||||
| 34 | verschlimmert haben, so würde ich ihn doch Ihnen haben vorlegen | ||||||
| 35 | müssen, weil ich dann, wenn auch dieser Versuch verunglückt ist, nicht | ||||||
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