| Kant: AA X, Briefwechsel 1776 , Seite 191 | |||||||
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| 01 | Geldes. Sie sehen gewiß, ohne mein Erinnern, zu, daß diese Loskaufung | ||||||
| 02 | so wenig als möglich koste, und ihm noch Reisegeld übrig bleibe. | ||||||
| 03 | Reicht aber diese Summe nicht hin, so ersuch, ich Sie, ihm annoch das | ||||||
| 04 | unentbehrlich nöthige vorzustrecken. Ich stehe für die Vergütung. | ||||||
| 05 | Auch bitte ich Sie, alle Auslagen für Briefporti und alles große und | ||||||
| 06 | kleine, so daß Sie keinen Heller Unkosten haben, nicht zuberechnen, | ||||||
| 07 | sondern nur summariter zunennen. | ||||||
| 08 | Sulzern zuermahnen werden Sie gewiß nicht unterlaßen. | ||||||
| 09 | Es schneidet mir in die Seele, daß ich keine Zeile mehr zuschreiben | ||||||
| 10 | Zeit habe. | ||||||
| 11 | Gott sey mit Ihnen. | ||||||
| 11 | Ich bin Ihr aufrichtigergebener | ||||||
| 12 | Lavater. | ||||||
| 13 | den 6. März 1776. | ||||||
| 109. | |||||||
| 15 | An Christian Heinrich Wolke. | ||||||
| 16 | 28. März 1776. | ||||||
| 17 | Hochedelgebohrner Herr | ||||||
| 18 | Hochzuehrender Herr Profeßor | ||||||
| 19 | Mit dem innigsten Vergnügen ergreife ich die Gelegenheit, Ew: | ||||||
| 20 | Hochedelgeb: den Herzensantheil, den ich an Dero vortreflichem Philanthropin | ||||||
| 21 | nehme, durch die Ausrichtung eines mir geschehenen Auftrages | ||||||
| 22 | zu eröfnen. | ||||||
| 23 | Herr Robert Motherby, ein hier etablirter englischer Kaufmann, | ||||||
| 24 | mein sehr werther Freund, wünscht nemlich seinen einzigen Sohn | ||||||
| 25 | George Motherby im Philanthropin Dero gütigen Vorsorge anvertrauet | ||||||
| 26 | zu sehen. Seine Grundsätze stimmen mit denen, auf welchen | ||||||
| 27 | Ihre Anstalt errichtet ist, selbst in dem, worin sich diese am weitesten | ||||||
| 28 | vom gemeinen Vorurtheile entfernet, auf das vollkommenste überein | ||||||
| 29 | und das Ungebräuchliche wird ihn niemals abhalten, in allem, was | ||||||
| 30 | edel und gut ist, Ihren ferneren Vorschlägen und Anordnungen willigst | ||||||
| 31 | beyzutreten. Sein Sohn ist allererst d. 7ten Aug dieses Iahrs 6 Iahre | ||||||
| 32 | alt. Aber, ob er gleich die, von Ew: Hochedelgeb: bestimmte, Zeit | ||||||
| 33 | den Iahren nach noch nicht erreichet hat, so glaube ich doch: daß er der | ||||||
| 34 | Absicht dieser Bestimmung, vermöge seiner Naturfähigkeit und Antriebes | ||||||
| 35 | zur Thätigkeit, gemäs sey; wie denn die letztere eben die Ursache | ||||||
| 36 | ist, weswegen der Vater ihn ohne Aufschub unter gute Führung | ||||||
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