Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 317

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 die Ursache nicht außer der Welt sein, welches der Voraussetzung widerspricht.      
  02 Also ist weder in der Welt, noch außer derselben (aber mit ihr in      
  03 Causalverbindung) irgend ein schlechthin nothwendiges Wesen.      
           
  04
Anmerkung zur vierten Antinomie.
     
           
  05
II zur Antithesis.
     
           
  06 Wenn man beim Aufsteigen in der Reihe der Erscheinungen wider      
  07 das Dasein einer schlechthin nothwendigen obersten Ursache Schwierigkeiten      
  08 anzutreffen vermeint, so müssen sich diese auch nicht auf bloße Begriffe      
  09 vom nothwendigen Dasein eines Dinges überhaupt gründen und      
  10 mithin nicht ontologisch sein, sondern sich aus der Causalverbindung mit      
  11 einer Reihe von Erscheinungen, um zu derselben eine Bedingung anzunehmen,      
  12 die selbst unbedingt ist, hervor finden, folglich kosmologisch und      
  13 nach empirischen Gesetzen gefolgert sein. Es muß sich nämlich zeigen, daß      
  14 das Aufsteigen in der Reihe der Ursachen (in der Sinnenwelt) niemals      
  15 bei einer empirisch unbedingten Bedingung endigen könne, und daß das      
  16 kosmologische Argument aus der Zufälligkeit der Weltzustände laut ihrer      
  17 Veränderungen wider die Annehmung einer ersten und die Reihe schlechthin      
  18 zuerst anhebenden Ursache ausfalle.      
           
  19 Es zeigt sich aber in dieser Antinomie ein seltsamer Contrast: daß      
  20 nämlich aus eben demselben Beweisgrunde, woraus in der Thesis das Dasein      
           
     

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