Kant: Briefwechsel, Brief 860, Von Iohann Benjamin Erhard. |
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Von Iohann Benjamin Erhard. | |||||||
Berlin den 16. Apr. 00 | |||||||
Mein Lehrer und mein Freund! | |||||||
In kurzen werden Sie von mir meine Theorie der medicinischen | |||||||
Gesetzgebung erhalten. An Herrn D. Motherby fand ich einen sehr | |||||||
hofnungsvollen Arzt, von dessen praktischer Geschiklichkeit ich Augenzeuge | |||||||
war. Seine Abreise fällt gerade auf den Tag wo ich meine | |||||||
Bibliothek von Pakhof bekomme und ich kann daher dieß mal nichts | |||||||
mehr an Sie schreiben als daß ich mich sehr wohl befinde, daß ich | |||||||
mir Equipage anschaffen mußte weil ich zu viel zu thun habe um zu | |||||||
Fuße herumzukommen, und daß ich glaube demohngeachtet noch Zeit | |||||||
zu erhalten, meine Laufbahn als Schriftsteller zu verfolgen. Leben | |||||||
Sie wohl und gedenken Sie meiner als eines Sohnes der seinen Erzieher | |||||||
(denn dieß sind Sie so gut als mein Vater, dem ich aber danke | |||||||
daß er mich für Ihre Erziehung reif werden ließ) innig liebt und | |||||||
achtet | |||||||
Ihr | |||||||
ergebenster | |||||||
Erhard. | |||||||
[ abgedruckt in : AA XII, Seite 305 ] [ Brief 859 ] [ Brief 860a ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] |