Kant: Briefwechsel, Brief 662, Von Karl Morgenstern. |
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Von Karl Morgenstern. | |||||||
Halle, d. 12. May. 1795. | |||||||
Wohlgeborner Herr, | |||||||
Verehrungswürdigster Herr Professor. | |||||||
Wenn man es der Hochachtung u. Verehrung zu allen Zeiten vergönnt | |||||||
hat, auch ohne weitere Veranlassung, als die sie in sich selbst | |||||||
fand, sich zu äußern: so darf auch ich ja wohl Verzeihung hoffen, wenn | |||||||
ich es wage, Ihnen einliegendes kleines Werk über Platons Republik, | |||||||
u. zugleich über seine Moral u. Politik überhaupt, als ein schwaches | |||||||
Zeichen jener Empfindungen, zu überreichen. Die Rücksicht, die Sie | |||||||
selbst in einem Werke, das der Stolz des Iahrhunderts ist, auf jenen | |||||||
Platonischen Entwurf genommen haben, läßt mich hoffen, daß Sie | |||||||
meine Versuche vielleicht eines Blickes würdigen werden. | |||||||
Mit derselben Empfindung der reinsten u. tiefsten Ehrfurcht, die | |||||||
diese Zeilen veranlaßt hat, habe ich die Ehre zu seyn | |||||||
Ew. Wohlgeb. | |||||||
gehorsamster Diener u. Verehrer, | |||||||
M. Karl Morgenstern, | |||||||
Privatdozent zu Halle. | |||||||
[ abgedruckt in : AA XII, Seite 018 ] [ Brief 661 ] [ Brief 663 ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] |