Kant: Briefwechsel, Brief 354, Von Iohann Benjamin Iachmann.

     
           
 

 

 

 

 

 
  Von Iohann Benjamin Iachmann.      
           
  Edinburgh den 15ten Aprill 1789.      
           
  Wohlgebohrner Herr Professor,      
  Unvergeßlicher Lehrer.      
  Mit Vergnügen ersehe ich aus meines Bruders Briefe den Antheil,      
  den Ew. Wohlgebohrnen an jeden kleinen Umstand nehmen der      
  mich betrift, und wie Sie fortfahren, mich und meinen Bruder Ihrer      
  Freundschaft und Wohlwollens zu würdigen, die uns beyde gleich viel      
  Ehre macht. - Meine grenzenlose Hochachtung und das unbeschränkte      
  Vertrauen, das ich für Sie hege, mögen zur Entschuldigung dienen,      
  daß ich Sie mit diesem weitläufigen Briefe beschwere, Sie mit allem,      
  was mich betrift bekannt mache, und in verschiedenen Stücken mich      
  Ihres väterlichen u. weisen Raths erbitte. - Mein Auffenthalt allhier      
  ist so nützlich, angenehm und ehrenvoll, als ichs nur je hätte wünschen      
  können. - Die Anzahl meiner Freunde vermehrt sich täglich und sie      
  ist so groß, daß ichs für gescheut gehalten habe, beynahe alle meine      
  Privatverbindungen gänzlich aufzugeben, weil ich im ganzen gar keinen      
  Nutzen davon haben konnte, und der Umgang mit diesen Familien      
  mich nur von meinem Studieren u. meinen medicinischen Freunden entfernen      
  würde. Ein einziger Mittag erfodert wenigstens 4-5 Stunden,      
  welche ich nicht leicht missen kann. Desto fleißiger aber freqventire      
  ich solche Gesellschaften, die mehr der Absicht meines Hierseyns entsprechen.      
  Es ist Ihnen schon bekannt, daß ich Mitglied der Königl.      
  medicinischen, wie auch der speculativen Gesellschaft allhier bin. Eine      
  ganz unerwartete Ehre ist mir gleichfalls wiederfahren, nehmlich ich      
  bin zum Ehrenmitglied der chemischen Gesellschaft zu Glasgow ernannt      
  worden, ohne daß ich etwas davon wußte. Ich fands ohnlängst in      
           
  der Zeitung angezeigt, und bin hiefür einigen meiner hiesigen Freunden      
  verbunden, die ohne mein Wissen mich vorgeschlagen hatten, und auf      
  deren Empfhelung ich ernannt worden bin.      
           
  Ich habe meine Abhandlungen, so wohl in der medicinischen als auch      
  in der speculativen Gesellschaft für diesen Winter vorgelesen. In der medic:      
  Gesellsch. laß ich eine Abhandlung über örtliche Entzündung, und die zweite,      
  über die Frage: Was ist die nächste Ursache der Fieber? Letztere erhielt      
  besonders sehr allgemeinen Beyfall und erregte eine Debatte, die eilf      
  Stunden daurete. Weil an einem Abend der Disput nicht geendigt      
  werden konnte: so wurde deshalb noch eine ausserordentliche Versammlung      
  zusammenberufen. Es waren sehr viele Ehrenmitglieder und      
  ausserordentliche Besucher gegenwärtig. - Ich spreche viel über jede      
  Abhandlung, die vorgelesen wird, u. bin so glüklich, mir den Beyfall      
  der Mitglieder zu erwerben. Man erweiset mir alle nur mögliche      
  Ehre. Ich bin's sicher nächsten Winter, wenn ich hier seyn könnte,      
  Praesident der Gesellschaft zu werden. Imgleichen bin ich zum Mitglied      
  einer Committee ernannt worden, um Versuche an Thiere u. Pflanzen      
  anzustellen, die nachher sollen publicirt werden. Ich für meine Person      
  habe gleichfalls schon verschiedene Versuche angestellt, die Bezug auf      
  meine Inaugural-Disputation haben. Ich schreibe nehmlich: Ueber die      
  Wirkung der Kälte auf thierische u. vegitabilische Körper; wodurch ich      
  einigen Beyfall zu erhalten mich schmeichele. - Ueberhaupt betrachte      
  ich die medicinische Gesellschaft, und den genauen Umgang mit den      
  Mitgliedern derselben, wie auch die gute Gelegenheit die man hier      
  hat, mit so vielen großen Aerzten umzugehen, als die Ursache, warum      
  Edinburgh sich die Ehre der ersten Schule für Aerzte in Europa erworben      
  hat. Hiezu kommt noch das gut eingerichtete Hospital, u. die      
  Menge öffentlicher u. Privat=Bibliotheken, von denen man Gebrauch      
  machen kann. Die Vorlesungen der Professoren sind gleichfalls sehr      
  gut, wie man nicht anders von solchen großen Männern erwarten kann.      
  Iedoch sind sie, woraus ich am wenigsten Nutzen schöpfe, da ich jetzt      
  schon weiter in der Arzeneykunde bin, als eben viel daraus lernen zu      
  können. - Dr Mono's Anatomie ist mir am wichtigsten. Die Medicin      
  hat hier eine ganz andere Gestalt, als in Königsberg, und ich fürchte      
  bey meiner Zurükkunft so wohl in Ansehung der Theorie als Praxis      
  manchen harten Kampf ausstehen zu müssen.      
           
  Die Absicht, die ich vormals hatte, hier zu promoviren, habe ich jetzt      
           
  gänzlich aufgegeben, so wohl,um alle Ungemächlichkeiten u. Schwierigkeiten,      
  die man mir in Berlin machen könnte auszuweichen, als auch, weil ich's      
  in anderer Rüksicht für vortheilhafter halte, meine Dissertation in Deutschland      
  zu publiciren. Ich bin daher entschloßen in Halle solches zu thun.      
           
  Letzten Dienstag las ich meine Abhandlung in der speculativen      
  Gesellschaft: Ueber den Unterschied der synthetischen und analytischen      
  Urtheile. Ich lieferte in dieser Abhandlung hauptsächlich      
  das, was Sie in der Einleitung zu Ihrer Critik sagen, und machte      
  der Gesellschaft mit der Absicht und dem Plan Ihres Werkes bekannt.      
  Ich stellte besonders die Frage, wie sind synthetische Urtheile      
  a priori möglich? in ihrem auffallendsten Lichte dar. Meine Absicht      
  war gleichfalls die Auflösung dieser Frage zu liefern, und also von      
  Raum u. Zeit zu sprechen. Ich hatte auch zu diesem Ende es in      
  deutscher Sprache für mich ausgearbeitet. Ich verschob aber das Uebersetzen      
  ins Englische so lange daß ich damit gar nicht fertig werden      
  konnte. Besonders fand ich große Schwierigkeiten just Worte zu finden,      
  die Ihren Ideen entsprechen; welches mir um desto schwerer werden      
  mußte, da ich noch kein philosophisches Buch im Englischen gelesen      
  hatte. Ueberdem glaubte ich auch, daß die Abhandlung für den Zweck      
  zu lang werden, und weil der Gegenstand so speculativ ist, die Aufmerksamkeit      
  der Höhrer ermüden würde, weil sie nicht im Stande      
  wären den Gedankengang zu verfolgen. So weit ich also die Abhandlung      
  las, erhielt sie sehr vielen Beyfall. Man bewunderte die Originalität      
  des Plans, die Wichtigkeit des Gegenstandes, die ausserordentliche      
  Präcision in Bestimmung der Begriffe etc. Aber man bedaurete,      
  daß, nachdem ich die Neugierde gereitzt, dieselbe unbefriedigt gelassen;      
  da ich nehmlich die Auflösung dieser wichtigen Frage nicht mitgetheilt.      
  Man bat mich also einstimmig keine Gelegenheit vorbeygehen zu lassen,      
  solche bekannt zu machen. - Die Meinungen des Hume, und besonders      
  eines gewissen Hardley (ich weiß nicht ob dieses Buch ins Deutsche      
  übersetzt ist) werden so wohl in dieser Gesellschaft, als auch von den      
  mehresten Philosophen in Schottland höchst bewundert und vertheidigt.      
  Urtheile a priori sind völlig unmöglich nach Hardley, den ich aber      
  noch nicht selbst gelesen, sondern ihn nur aus Unterredungen kenne.      
  Alle unsere Begriffe beruhen auf Erfindung, Reflexion u. Association etc.      
  Alle nothwendige Urtheile zE die mathemetischen sind blos identisch      
  zE der Satz 7 + 5 = 12. Daß wenn ich also 7 & 5 sage, so sage      
           
  ich zugleich 12. Zwölf ist blos eine andere Art 7 + 5 auszudrücken;      
  wie etwa Deus für Gott. - Von common sense wird gleichfalls      
  ausserordentlich viel gesprochen. - Alles was geschieht hat eine Ursache      
  ist kein nothwendiger Satz. Er beruht nur auf die Einförmigkeit der      
  Erfahrung etc. - Doctor Reid in Glasgow ist von anderer Meinung.      
  Ich werde in 14 Tagen mit einem meiner Freunde nach Glasgow zu      
  seinen Eltern etwa für 8 Tage gehen u. wahrscheinlich Doct. Reid besuchen.      
  - Mein Bruder schreibt mir, daß Sie mich mit einem      
  Schreiben haben beehren wollen, und nur durch die Bearbeitung der      
  Critic des Geschmaks abgehalten sind. Ich darf nicht sagen wie glüklich      
  Sie mich dadurch machen würden. Ihre Absicht ist mir dann      
  einige Ideen über Locke mitzutheilen davon ich hier Gebrauch machen      
  könnte. Sollte ich so glüklich seyn, bald von Ihnen ein Schreiben zu      
  erhalten: so würde ich Sie ergebenst bitten mir einen Plan mitzutheilen,      
  wie ich am füglichsten die Hauptideen Ihrer Critic und besonders      
  in Rüksicht jener obigen Einwürfe, bekannt machen könnte.      
  Obgleich ich mich selbst im Stande glaube alle obige Einwendungen      
  zu beantworten: so glaube ich doch daß Sie mir sehr gute Winke      
  geben könnten. Ich werde jetzt so bald die Vorlesungen aufhören, die      
  Werke des Locke, Hume u. Hardley selbst lesen, u. dann denke ich, wenn      
  mir nur Zeit übrig bleibt, darüber etwas drucken zu lassen. Gegen      
  Hardley werde ich besonders zu Felde ziehen müssen, da er so heftige      
  u. eifrige Vertheidiger findet. Sollten Sie also dieses Buch kennen:      
  so würde ich Ihnen besonders verbunden seyn, wenn Sie mir die      
  schwächsten Seiten davon zeigen möchten. Von der Unwahrheit seiner      
  Principien bin ich völlig überzeugt, besonders in Rüksicht der Moral.      
           
  - Die Lehre über die Leidenschaften von Hardley findet besonders vielen      
  Beyfall; da ich der Meinung bin, daß sie ganz ungegründet ist. Ihm      
  zufolge sind alle niederschlagende Leidenschaften nur Abstractionen oder      
  Negationen der erregenden zE Furcht nur die Abstraction von Hofnung      
  wie Kälte die Abstraction von Hitze, u. also keine Realität. Ich      
  habe über diesen Punct so wohl in der medicinischen als auch in der      
  speculativen Gesellschaft ausserordentlich starken Streit gehabt. - Erlauben      
  Sie mir mein Herr Professor, daß ich Etwas Ihrer Beurtheilung      
  unterwerfe und mich Ihres Raths und möglichen Einflusses erbitte,      
  was jetzt meine ganze Aufmerksamkeit beschäftigt, und alle meine      
  Wünsche in Bewegung setzt, und welches auf mein gegenwärtiges und      
           
  künftiges Glük einen großen Einflus zu haben scheint. - Der Erwägung      
  mancher Umstände machen mich nehmlich aufs eifrigste wünschen      
  noch nächsten Sommer u. den darauf folgenden Winter hier seyn zu      
  können. Die Bewegungsgründe hiezu sind, - die sichere Aussicht,      
  nächsten Winter Präsident der Gesellschaft zu werden, - der große      
  Vortheil den ich dadurch habe, daß ich Mitglied der Committee bin,      
  um Versuche anzustellen, und welcher mir verlohren geht, wenn ich in      
  wenigen Monathen Edinburgh verlassen muß - der Wunsch verschiedenes,      
  Ihre Critik betreffend, bekannt zu machen, und welches nicht      
  möglich ist, wenn ich nicht bis nächsten Winter hier seyn kann;      
  besonders aber Nutzen für meine Kunst durch den Umgang mit Aerzten      
  und den Gebrauch der Bibliotheken zu schöpfen; und wozu ich nirgend      
  u. nie mehr solche Gelegenheit haben werde. Denn kann ich nur noch      
  3 Monathe hier seyn; so werden die kaum hinreichen, um mich gehörig      
  zum Examen vorzubereiten u. meine Dissertation auszuarbeiten.      
  Obgleich ich nun ziemlich gute practische Kenntnisse habe; und mir      
  auch selbst schwierige Curen zu unternehmen getraue: so bin ich doch      
  noch gar nicht mit den Schriften der großen Aerzte, Sydenham etc      
  bekannt, welches doch unumgänglich nöthig ist. Diese zu studiren brauche      
  ich durchaus einige Zeit, und die wünschte ich hier verwenden zu      
  können. Um diesen meinen gerechten Wünschen aber zu willfahren,      
  brauche ich eine ziemlich beträchtliche Summe Geld. Mein Credit, den ich      
  hier durch Herrn Hay habe, ist beynahe erschöpft, obgleich ich so mäßig      
  und sparrsam gelebt habe, als man es nur denken kann; so daß alle      
  meine Freunde und selbst Herr Duncan bey dem ich das Geld habe,      
  sich wundern, wies mir möglich ist, damit auszukommen.      
           
  Ich hatte nehmlich 100 Pfd. Sterl. zu heben. Davon habe ich bis jetzt      
  70 aufgenommen und brauche wenigstens noch 10 Pfd. bis zum 1 sten August;      
  an welchem Tage ich Edinburgh verlasse, wenn ich nicht auf irgend eine      
  Weise frische Unterstützung erhalte. - Mit den übrigen 20 Pfd. soll ich nun      
  von hier bis nach Halle gehen, daselbst promoviren, und während der      
  Zeit auch in Halle leben u. denn nach Berlin reisen. - Mir bleiben      
  von dem Gelde was Weiss mir noch versprochen hat, denn noch 800 fl      
  übrig, die ich nothwendig für Berlin lassen muß, um da zu leben,      
  Collegia u. die Unkosten beym Cursu zu bezahlen, u. nach Hause zu      
  reisen. - Also selbst, wenn ich den Gedanken fahren lasse, länger hier      
  zu bleiben: so muß ich zu meinen Freunden meine Zuflucht nehmen,      
           
  damit ich wenigstens so viel Geld durch ihre Güte erhalte, um die nöthigen      
  Reise u. Promotionskosten zu bestreiten. Dieses kann nun nicht weniger,      
  als 50 Pfd. Sterl. seyn. - Um aber meine Wünsche völlig zu befriedigen,      
  d. i. bis nächsten Winter hier bleiben zu können, dazu brauche ich noch      
  andere 50 Pfd. Sterl. - Ich schreibe in dieser Absicht heute an meinen      
  Freund Weiss, um zu hören, ob er gesinnt ist, mich noch ferner zu      
  unterstützen. Imgleichen an Herrn Motherby, von dem ich's gewiß      
  erwarte, daß er mir helfen wird; wenn's mit seinen anderweitigen      
  Absichten übereinstimmt. - Oder sollte es nicht möglich seyn, so viel      
  Geld von Berlin zu erhalten? Ich weiß daß stets einige Mediciner      
  auf Königliche Unkosten reisen. Eben jetzt reiset auf diese Art ein Preusse,      
  Nahmens Goehrke, der viele Iahre Pensionair in Berlin gewesen. Er      
  ist in Italien, Frankreich u. Deutschland gewesen, u. wird jetzt nach      
  England kommen. Er muß aber in sehr kurzer Zeit zu Hause seyn,      
  weil er Regiment Feldscheer bey einem Cürassier Regiment geworden.      
  Würden Sie nicht durch Ihren Einflus in Berlin mir dessen Pension      
  verschaffen können? Oder wofern dieses nicht möglich ist: so hoffe ich      
  wenigstens, daß Sie so gütig seyn und sich meinetwegen bey Herrn      
  Motherby intercediren werden. Ich schmeichele mich, daß vielleicht      
  Herr Seiff nicht abgeneigt seyn würde, sich mit Herrn Motherby in      
  dieser Absicht zu verbinden. - Einen guten Erfolg würde ich gleichfalls      
  von Weiss hoffen, wenn Sie zu meinem Brief, den ich an meinen      
  Bruder sende, um ihn an Weiss zu übermachen, einen hinzuthäten,      
  und ihn aufmunterten, mich in meiner Absicht zu unterstützen. - Ich      
  verlange diese Summe von meinen Freunden nur gelehnt zu erhalten      
  und verspreche, als ein ehrlicher Mann, solche wieder zu ersetzen, so      
  bald meine Umstände solches erlauben wollen; und ich denke daher,      
  daß man eben nicht viel wagt, wenn man mir diese Summe vorschießt.      
  Denn ich glaube wenigstens, daß niemand in meiner Redlichkeit      
  Zweifel setzen wird, und meine Aussichten zu meinem künftigen Glük,      
  ich denke sind auch so beschaffen, daß sie mir die Aussicht geben, bald      
  Herr solcher Summe zu seyn. Ueberdem, obgleich ich die Summe von      
  100 Pfd. Sterl. fordere: so kanns vielleicht seyn, daß ich nur die Hälfte      
  u. vielleicht weniger bedarf. - Ich habe nehmlich einige Aussichten      
  selbst während meinem Hierseyn so viel Geld zu verdienen, als zu      
  meiner Unterhaltung nöthig ist. Unter andern gedenke ich einige      
  deutsche chemische Schriften, die hier besonders geschätzt werden, ins      
           
  englische zu übersetzen. Die Nahmen Westrumb u Hermstaedt sind besonders,      
  aber nur durch französische Iournäle bekannt. Ich lasse mir      
  daher diese Bücher kommen, und da die Buchhändler hier ansehnlich      
  bezahlen, so ist's leicht möglich 50-60 Pfd. Sterl. dabey zu verdienen.      
  - Ich also verlange die 100 Pfd. mehr der Sicherheit wegen um nicht      
  in Verlegenheit zu kommen als daß ich gewis seyn sollte, davon Gebrauch      
  machen zu müssen. Es wäre nur in dem Fall, wenn meine      
  Pläne misglükten. - Sollte ich hier bleiben können: so würde ich      
  sicher auch die Abhandlung über Ihre Critik abdrucken lassen, wobey      
  ich gleichfalls etwas verdienen würde. - Ich wünschte in dem Fall,      
  daß Sie so gütig wären, und mir solche Bücher, die etwa in Deutschland      
  herausgekommen u. mir zu diesem Zwecke nützlich seyn möchten,      
  zuschicken möchten. Ich denke Reinholds Briefe, wenn sie besonders      
  abgedruckt sind, wie auch Iacob würde mir Dienste leisten können.      
  Ich darf Ew: Wohlgebohrnen nicht bitten, für meinen Bruder, wo möglich      
  ein Stipendium zu Erleichterung seiner Studien zu verschaffen; da ich      
  weiß, wie sehr Sie sich sonsten bey ähnlichen Fällen seinetw. u. meinetwegen      
  bemühet haben. Ich glaube, in kurzer Zeit, hört der Genus      
  des letztern auf. - Meine ergebenste Empfhelung an Herrn Geh. Rath.      
  Hippel und Herrn Prof Kraus. - Ich wünsche von Herzen die Fortdauer      
  Ihrer Gesundheit, und daß Sie mich ferner mit Ihrer Gewogenheit      
  und Freundschaft beehren mögen. Ich werde es zeitlebens zum      
  größten Glük rechnen mich nennen zu dörfen      
           
    Ewr Wohlgebohrnen      
    ganz ergebenster Freund u. Diener      
    Ioh. Benj. Iachmann.      
           
           
           
     

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