Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Die Metaphysik der ... , Seite 378 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
Verknüpfungen:
|
|
||||
01 | sollen so läßt sich davon kein Grund weiter angeben: es ist res facti daß | ||||||
02 | dieses Gesetz in uns und zwar das Oberste ist. Es kan nur gezeigt werden | ||||||
03 | daß weil es ein Gesetz der Freyheit überhaupt ist die Vernunft als princip | ||||||
04 | aller Gesetze ohne alles princip seyn würde. | ||||||
05 | res facti est obiectum a cuius esse ad posse nobis repraesentamus | ||||||
06 | consequentiam - cuius posse ab esse independenter repraesentatur est | ||||||
07 | res ingenii. | ||||||
08 | res facti physice tale est per experientiam (testimonio sensuum) | ||||||
09 | cognoscibile (cognitum) - huc pertinet eventus | ||||||
10 | factum practice tale est euentus ex causa libera s. qui arguit auctorem. | ||||||
11 | factum practice tale semper est imputabile. | ||||||
12 | Hang (propensio) ist die Empfänglichkeit des Begehrungsvermögens | ||||||
13 | zu Begierden folglich vor aller Triebfeder. Naturtrieb (instinct) ist | ||||||
14 | ein Bestimmungsgrund des Begehrens von etwas vor aller Kenntnis des | ||||||
15 | Gegenstandes (Durst Hunger Geschlechtstrieb) Neigung (nisus habitualis) | ||||||
16 | ist eine fortdauernde Bestrebung (conatus) einen erkannten | ||||||
17 | Gegenstand des Begehrungsvermögens in seiner Gewalt zu haben. | ||||||
18 | Leidenschaft ist eine Neigung welche der Herrschaft über sich selbst | ||||||
19 | Abbruch thut. Wollen ist etwas mit Bewustsein durch seine eigene Handlung | ||||||
20 | begehren. Der Wille geht also blos auf die Handlung des Subjects | ||||||
21 | nicht auf ein dadurch zu bewirkendes Object. Der Wille ist das Vermögen | ||||||
22 | der Maximen. Willkühr ist das BegehrungsVermögen in Beziehung | ||||||
23 | auf ein Object das in unserer Gewalt ist folglich zwischen demselben und | ||||||
24 | seinem Gegentheil zu wählen (pro lubitu zu bestimmen). | ||||||
25 | Der Bestimungsgrund der Willkühr heißt Triebfeder. (Der Wille | ||||||
26 | hat keine Triebfeder weil er auf kein Object sondern auf die Art zu | ||||||
27 | handeln geht und durch die Vorstellung sich eine Regel derselben zu machen | ||||||
28 | ist). Die Triebfeder ist entweder blos sinnlich Antrieb oder intellectual. | ||||||
29 | Die Unabhängigkeit der Willkühr von der Bestimmung durch sinnliche | ||||||
30 | Antriebe ist die Freyheit derselben. Die Abhängigkeit von ihnen die | ||||||
31 | thierische Willkühr (arbitrium brutum). Die intellectuelle Willkühr | ||||||
32 | ist freye Willkühr weil sie nur durch die Form der Gesetzmäßigkeit | ||||||
33 | bestimmt wird. Die intellectuelle Willkühr eines Wesens das durch | ||||||
[ Seite 377 ] [ Seite 379 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |