Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zum ... , Seite 306

   
         
 

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  01 Raumes= und Zeitbedingungen bringt Schwierigkeiten ja Unmöglichkeit    
  02 der adäqvaten Erfüllung jener Vernunftidee hervor weil Freyheit keinen    
  03 sinlichen Gesetzen unterworfen werden kan.    
         
         
  04 Der Wille der zugleich das Object in seiner Gewalt hat ist der der    
  05 Schöpfung des Objects und dieses ist alsdann ohne wiederrede sein. -    
  06 Der aber welcher die Existenz der Objecte als von seinem Willen unabhängig    
  07 existirend annehmen muß kan auch bey der größten macht nichts für    
  08 sich selbst zu dem seinen machen bedarf es aber doch weil sonst die Freyheit    
  09 sich selbst von Dingen und nicht von der Willkühr anderer abhängig machen    
  10 würde. Also hängt das Mein und Dein nur von der vereinigten Willkühr    
  11 in der Idee (a priori) ab und keine Sache wird mein durch occupation    
  12 sondern durch distributive Willkühr. - Alles bezieht und gründet sich auf    
  13 die Idee einer in Ansehung aller Sachen vereinigten Willkühr als ursprünglich    
  14 objectiv nothwendig, aber gleich als ob sie existire. Wenn sie    
  15 sich nicht über die Distribution einigen können so thut keiner dem andern in    
  16 diesem statu praeternaturali iniusto unrecht aber keiner erwirbt auch ein    
  17 Recht.    
         
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LBl E 50 R II 187-188

   
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Rechtlich=Mein u. Dein

   
         
  20 ist was ohne meine (oder deine) Einwilligung meiner Willkühr nicht    
  21 entrissen werden kann. - Was also einstimmig mit der Freyheit von    
  22 jederman (deren Gesetz) blos durch meine Willkühr existirt ist rechtlich    
  23 Mein. - Also ist das Meine das was meiner Willkühr blos nach rechtlichen    
  24 Verhältnissen unterworfen ist die physisch mögen sein welche sie    
  25 wollen. - Mein ist das Object dessen Veränderungen zugleich meine    
  26 des Subjects Veränderungen sind.    
         
         
  27 Rechtslehre die das enthält was mit der Freyheit der Willkühr nach    
  28 allgemeinen Gesetzen zusammen bestehen kan.    
         
  29 Tugendlehre die das enthält was mit den nothwendigen Zwecken    
  30 der Willkühr nach einem allgemeinen Gesetz der Vernunft zusammen bestehen    
  31 kann    
         
  32 Die ersten sind negativ und analytisch im innern und äußern Verhältnis    
  33 u. enthalten die innere so wohl als äußere Bedingungen äußerer    
  34 möglicher gesetze    
         
         
     

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