Kant: AA XXI, Drittes Convolut , Seite 304 |
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| 01 | III. Convolut, V. Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
| 02 | Zusatz |
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| 03 | Von der Reibung |
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| 04 | Der Wiederstand den zwey starre Körper gegen einander gedrückt | |||||||
| 05 | in ihren einander parallelen Flächen der Bewegung thun ist die Reibung | |||||||
| 06 | durch die auch jeder derselben unvermeidlich abgerieben wird wodurch | |||||||
| 07 | aber auch Glättung (laevigatio) entsteht die doch nie vollkommen ist so | |||||||
| 08 | daß auf der glattesten schiefgeneigten Ebene ein schweerer platt aufliegender | |||||||
| 09 | glatter Korper eine abschießende Lage von einem gewissen | |||||||
| 10 | Grade erlaubt ehe er rutscht und eine nicht accelerirte sondern durch den | |||||||
| 11 | dem Moment der Reibung gleichen Wiederstand gleichförmig bewegt | |||||||
| 12 | wird. — Was ist die Ursache dieses Phänomen's? und was für einen | |||||||
| 13 | Gebrauch kann die Kunst von dieser Beschränkung der Glätte (lubricitas) | |||||||
| 14 | machen? | |||||||
| 15 | Man nimmt gemeiniglich an daß alle starre einander berührende | |||||||
| 16 | Flächen eine gewisse Rauhigkeit d. i. eine Unebenheit in einander greifender | |||||||
| 17 | Erhabenheiten und Vertiefungen einer festen Materie haben die | |||||||
| 18 | das Rutschen auf der schiefen Fläche aufhalten; allein dieser Hypothese | |||||||
| 19 | ist die oben angeführte Beobachtung der optischen Werkzeuge gäntzlich | |||||||
| 20 | entgegen. — | |||||||
| 21 | Es bleibt zur Erklärung dieses Phänomens nichts übrig als anzunehmen | |||||||
| 22 | daß die glatte Fläche beyder gegen einander drückender Körper | |||||||
| 23 | eine sich allmälich verlierende Dichtigkeit sey zu Folge der Zitterungen | |||||||
| 24 | des Wärmestoffs welcher auf der äußeren Fläche des polirten Körpers | |||||||
| 25 | weniger gebunden ist als im Inwendigen wo seiner ausdehnenden | |||||||
| 26 | Kraft mehr entgegen gewirkt wird und also der auf der schiefen Fläche | |||||||
| 27 | drückende gleichfalls glatte Körper sich einsenckt und beyde Athmosphären | |||||||
| 28 | (wenn ich die sich verdünnernde Materie so nennen darf) sich unter einander | |||||||
| 29 | vermischen indessen daß sie doch einen Abstand beyder Körper | |||||||
| 30 | von einander bewirken. | |||||||
| 04 den δ ein ( eine ? eina ?) starre g.Z. | ||||||||
| 05 ihrer | ||||||||
| 07 auch δ die die — ist g.Z. am Rande. | ||||||||
| 08 auf δ einer schweerer δ Ko mit platter Flache auf | ||||||||
| 09 eine v.a.? Abschieße | ||||||||
| 12 für einen g.Z. am Rande; erst: der Gebrauch | ||||||||
| 15 starre — berührende g.Z. | ||||||||
| 16-17 greifender g.Z. am Rande; erst: passender und wechselseitig unter sich eingreifenden | ||||||||
| 17 einer — Materie g.Z. am Rande. | ||||||||
| 19 die δ s der g.Z. optischen Werkzeuge erst: optischer Werkzeuge | ||||||||
| 21 als δ daß | ||||||||
| 23 allmälich δ verliere durch Verdünung zu Folge erst: vermittelst | ||||||||
| 24 des Wärmestoffs erst: die des Wärmestoff Kr.: welche | ||||||||
| 30 Letztes Drittel der Seite frei. | ||||||||
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