Kant: AA XXI, Drittes Convolut , Seite 284 |
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01 | Alle starre Materien so glatt und auf einander passend sie auch seyn | ||||||
02 | mögen sind der Reibung als einem Hindernisse des Verschiebens der | ||||||
03 | Flächen auf einander unterworfen. Auf die Rauhigkeit kann man sie | ||||||
04 | nicht schieben denn die Politur beweist vornehmlich an Brennspiegeln und | ||||||
05 | Brenngläsern eine vollkommene Glätte derselben ohne Hervorragungen | ||||||
06 | und Vertiefungen auf ihren Flächen weil wenn jene Unebenheit statt | ||||||
07 | fände (welche unvermeidlich seyn müßte wenn das Poliren nichts anders | ||||||
08 | als ein nach allen Gegenden der Fläche einander durchkreutzendes zerritzen | ||||||
09 | und Kratzen durch die auf dem Reibekissen verbreitete harte Materien | ||||||
10 | wäre) — die optische Werkzeuge, Brennspiegel und Brenngläser bey ihren | ||||||
11 | ausnehmenden Vergrößerungen nicht ermangeln würden Balcken und | ||||||
12 | Striemen durch sie sehen zu lassen. | ||||||
13 | Dennoch kann die Vollkommenste Politur die Reibung doch nicht | ||||||
14 | vermeiden; denn der glatteste auf eine eben so glatte Ebene gesetzte | ||||||
15 | und sie mit einem gewissen Gewicht drückende Körper wird es doch | ||||||
16 | aushalten wenn diese in einem gewissen Winkel mit der Horizontallinie | ||||||
17 | geneigt (planum inclinatum) wird nicht zu rutschen ob ihn zwar die | ||||||
18 | Schweere dahin treibt. — Wenn sie aber hiebey sich an einander reiben | ||||||
19 | so ist es zugleich unvermeidlich daß so glatt sie auch immer seyn mögen | ||||||
20 | sie sich doch auch abreiben würden wenn dieses Reiben sehr oft gesch | ||||||
21 | wie die bloße Berührung (z. B. mit den Lippen an einer antiken Götterfigur | ||||||
22 | oder des großen Zehes des in einen heil. Petrus verwandelten | ||||||
23 | ehernen iupiter tonans) davon Beyspiele geben. | ||||||
24 | (Zur Vorrede gehörig) |
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25 | Wenn ich von einem Gattungsbegriffe zu einer Species die unter | ||||||
26 | ihm enthalten ist fortschreite z. B. dem der Metalle zum Begriffe des | ||||||
27 | Eisens so ist dieses nur ein Fortgang (progreßus) so denke ich mir nur das | ||||||
28 | Besondere unter dem allgemeinen und bestimme den letzteren Begriff; | ||||||
01 Von: Alle an bis Ende des nächsten Absatzes Beyspiele geben. feinere Schrift. Materie einanderδ g | |||||||
02 des v.a. der | |||||||
03 Hinter: Rauhigkeit Punkt. | |||||||
04 Politur δ der Metalle beweist g.Z. | |||||||
05 eine δ so Herragungen | |||||||
05-06 ohne — Flächen stand erst in Klammern. | |||||||
07 fände δ jene optische Werkzeuge welche v.a. welches | |||||||
09 harte Materien) — | |||||||
11 Vergrößerungen v.a. vergrößerungen | |||||||
12 Striemen δ auf und in e | |||||||
13 Deenoch | |||||||
14 den δ das ein auf einer eine Ebene δ mit und s | |||||||
15-16 es doch aushalten 1. Fassung: wird doch nicht vermeiden können das erste doch versehentlich nicht δ. | |||||||
16 in — Horizontallinie g.Z. am Rande. Winkel δ mit | |||||||
17 wird δ d (?) | |||||||
18 hiebey δ so sich g.Z. | |||||||
21 z. B. δ der Lip Lippen δ ein | |||||||
22 einen erst: den | |||||||
26 ist δ und welche z. B. — Eisens i. O. nach: progreßus) so — Fortgang g.Z. | |||||||
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