Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 208 |
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| 01 | der Mathematik denken denn diese Wissenschaften, abgesehen davon, | ||||||
| 02 | daß sie beyde Principien a priori enthalten, sind ihrem nothwendigen | ||||||
| 03 | Verfahren nach specifisch von einander unterschieden und stehen so wohl | ||||||
| 04 | in Ansehung ihres Zwecks und des dazu erforderlichen Talents so weit | ||||||
| 05 | auseinander als Schöpfungen verschiedenen Ursprungs nur immer gegen | ||||||
| 06 | einander stehen mögen. | ||||||
| 07 | Es giebt also keine solche vermischte Gattung von Wissenschaft | ||||||
| 08 | (scientia hybrida) denn eine würde die andere schon in der Zeugung | ||||||
| 09 | vernichten sie können doch mit einer vergesellschaftet werden um es im | ||||||
| 10 | scientifischen Erkenntnis überhaupt weiter zu bringen. | ||||||
| 11 | Es wird also heissen müssen 1.) Scientiae naturalis (nicht philosophiae) | ||||||
| 12 | principia mathematica: 2.) Scientiae naturalis (nicht philosophiae) | ||||||
| 13 | principia philosophica zu welcher letzteren dann auch die metaphysische | ||||||
| 14 | Anfangsgründe der Naturwissenschaft gehören werden als | ||||||
| 15 | von denen der Fortschritt zur Physik zu machen ist.** | ||||||
| 16 | ** Diese Scheidung der Principien a priori einer Wissenschaft dergleichen | ||||||
| 17 | die Naturwissenschaft in der Idee ist, ist nicht unerheblich oder leere Subtilität. | ||||||
| 18 | — Die Natur als Gegenstand der Sinne ist von den Formen der reinen | ||||||
| 19 | Anschauung, Raum und Zeit, abhängig. Beyde aber sind Größen die nicht | ||||||
| 20 | anders existiren können als nur so fern sie Theile eines noch größeren sind. | ||||||
| 21 | Da es dann eine Ungereimtheit seyn würde wenn die Formen des Raumes | ||||||
| 22 | und der Zeit als Beschaffenheit der Dinge an sich und nicht als bloße Erscheinungen | ||||||
| 23 | angenommen würden. Man muß eine Erste Bewegung der | ||||||
| 24 | Materie annehmen in der diese sich selbst uranfänglich bewegend ist die eben | ||||||
| 25 | darum auch ins Unendliche gleichformig fortdauert und nicht oberflächlich | ||||||
| 26 | sondern alldurchdringend ist Denn das Erste als absolut gedacht ist auch zugleich | ||||||
| 27 | das dessen Bewegung Nothwendigkeit enthält. | ||||||
| 01 diese δ beyde abgesehen davon 1. Fassung: außer | |||||||
| 02 ihrem δ Obje nothwendigen g.Z. am Rande. | |||||||
| 03 Verfahren δ nach und Anfan unterschieden von — unt g.Z.;1. Fassung: specifisch verschieden | |||||||
| 04 Zwecks — des g.Z. Talents δ im Ansehen als Cultur1) als auch des Zwecks den man mit ihnen beabsichtigt | |||||||
| 05 Schöpfungen erst: Geschöpfe | |||||||
| 05-06 gegen einander g.Z. | |||||||
| 06 stehen δ können | |||||||
| 09 Lies: mit einander ? | |||||||
| 13 letzterm dann g.Z. | |||||||
| 17 Naturwissenschaft δ ist | |||||||
| 19 Größen erst: Gegenstände und als Einheiten δ als g.Z. | |||||||
| 20 anders g.Z. | |||||||
| 21 Ungereimtheit δ ist | |||||||
| 22 als daneben ein später gestrichenes ╪ | |||||||
| 23 würden. verte × — × (Fortsetzung untenauf der folgenden Seite). | |||||||
| 23-24 der Materie g.Z. | |||||||
| 25 Unendliche δ so | |||||||
| 26 alldurdringend als g.Z. | |||||||
| 27 enthält erst: enthalten muß | |||||||
| 1) im — Cultur g.Z. am Rande. | |||||||
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