Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 189

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Kräfte (vires interne formatrices) können nun entweder blos mechanisch      
  02 oder organisch bildend seyn. Die letztere sind diejenige welche die Theile      
  03 der Körper wechselseitig als Zwek und Mittel unter einander verbinden      
  04 und so organische Körper (denn sich selbst organisirende Materie      
  05 ist ein Unding) ausmachen.      
           
  06 Man kann einen organischen Körper auch so definiren: daß er ein      
  07 Gantzes sey dessen ein Theil um der übrigen Willen (propter, non per      
  08 aliam partem) da ist. — Man sieht aber leicht ein daß selbst die Möglichkeit      
  09 eines solchen Körpers nicht aus Begriffen a priori sondern blos aus      
  10 der Erfahrung hervorgehen könne mithin in die Physik eingreife mithin      
  11 die unserer Abhandlung vorgezeichnete Grenze überschreite.      
           
  12 Sonach würde die Eintheilung der bewegenden Kräfte der Materie      
  13 in die der organischen und unorganischen Körper unstatthaft seyn weil      
  14 dadurch eine Möglichkeit postulirt wird dergleichen die metaphysische      
  15 Anfangsgründe der Naturwissenschaft nicht anerkennen, weil sie als Erfahrungslehre      
  16 aus der Physik geschöpft wird.      
           
           
    02 bildend g.Z. am Rande. letztere erst: erstere      
    03 wechselseite (g.Z. am Rande).      
    03 1. Fassung: zusammen vereinigen      
    04 so δ einen sich selbst g.Z. am Rande. 1. Fassung: denn organische Materie      
    05 ein Unding erst: nicht denkbar      
    07 Gantzes g.Z.; δ ka ( ke ?) solcher Willen δ da ist      
    09 aus erst: nach blos aus erst: vermittelst      
    10 in v.a. ein      
    11 unserer δ Abh Untersuchung Abhandlung g.Z.      
    14 Möglichkeit erst: etwas      
    15 weil — wird. s.Z.; δ (links umrandet): Allein der Organism körperlicher Wesen ist doch1) eine Idee von einem System bewegender Kräfte der Materie, wenigstens2) nachder Analogie3) nach Zwecken wirkender Ursachen4), welches wenn es gleich nicht postulirt doch auch nicht abgewiesen werden kann mithin als problematisch immer seinen Platz in der Vernunft behauptet als ein Princip der Möglichkeit solcher bewegenden Kräfte dergleichen5) das denkende Wesen selbst seinen Ideen gemäs in Ausübung bringt: wobey es aber freylich nicht als materielles sondern als immaterielles Wesen (als Intelligenz)6) wirkt oder vielmehr (nach einem angemessenern Ausdruck) handelt.      
    Man ist also berechtigt in die Classification der bewegenden Kräfte der Materie auch die7) der organisirten8) aufzustellen.      
           
    Anmerkung      
    Man kann9) Endursache10) auch so definiren daß sie das System11) bewegender Kräfte sey in so fern die eine in Ansehung der Bewegung der anderen wechselseitig Ursache und Wirkung sey.      
           
           
    1) doch δ wenigstens      
    2) wenigstens g.Z.      
    3) Analogie δ einer      
    4) wirkender Ursachen v.a. wirkende Ursache      
    5) dergleichen δ wir selbst      
    6) Intelligenz δ ha (als Intelligenz) g.Z.      
    7) die v.a. der      
    8) organisirten δ hi      
    9) kann δ das Verhältnis der      
    10) Endursache v.a. Endursachen      
    11) System g.Z. δ Verhältnis der      
           
           
     

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