Kant: AA XX, Bemerkungen zur ... , Seite 463 |
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01 | verwirkt haben) sondern einen Menschen der auch seine Rechte hat da | ||||||
02 | dann ein Mensch zum körperlichen Besitzthum eines anderen Menschen | ||||||
03 | d.i. zur Inhabung desselben als einer Sache folglich auf dingliche Art | ||||||
04 | zu gehören sich die Pflicht zuziehen kann | ||||||
05 | Ein solches Recht und ein Act auf solche Art zu erwerben würde unmöglich | ||||||
06 | und ein Wiederspruch mit sich selbst seyn (weil der Mensch sich auf | ||||||
07 | rechtliche Art nicht der Willkühr eines andern als Sache hingeben kann | ||||||
08 | seien Körper von diesem nach seinem Gelüsten brauchen zu lassen) wozu | ||||||
09 | der Vertrag mit der leidenden Person als schändlich (pactum turpe) | ||||||
10 | angesehen werden müßte indem der Mensch sich dadurch unter die Menschheit | ||||||
11 | erniedrigt wenn dieser Vertrag nicht einem vorhergehenden angeknüpft | ||||||
12 | würde durch den der Mensch der sich nicht zerstückeln kann (ein | ||||||
13 | Gliedmaas dem leiblichen Besitz eines andern mit Beybehaltung des | ||||||
14 | Eigenthums an den übrigen zu überlassen) — wodurch sage ich der | ||||||
15 | Mensch der sich gleich als Sache dem anderen zur Erwerbung hingiebt | ||||||
16 | es nur unter der Bedingung thut diesen wechselseitig auch zu erwerben und | ||||||
17 | in dieser leiblichen Gemeinschaft Eine moralische Person (gleichsam nur | ||||||
18 | ein Leib) zu seyn wodurch die Persönlichkeit welche durch den einseitigen | ||||||
19 | Act (als ius in re) abbruch gelitten haben würde, durch den wechselseitigen | ||||||
20 | (ius ad rem) wiederhergestellt und die Menschheit in ihrer Integrität | ||||||
21 | (dem Rechtsbegrif gemäs) erhalten wird. | ||||||
22 | Daß in Ansehung der Befugnis zweyer Personen beyderley Geschlechts | ||||||
23 | sich fleischlich zu vermischen jeder derselben vornehmlich aber dem | ||||||
24 | Weiblichen Theil im Zustande der kaum anhebenden Cultur eine Scheu | ||||||
25 | über den besorglichen Verstoß wieder die Würde der Menschheit Scham | ||||||
26 | genannt mithin etwas Moralisches sich unvermeidlich einfindet und jene | ||||||
27 | selbst in der Ehe immer noch Verborgenheit verlangt ist gnugsamer Beweis | ||||||
28 | daß der Mensch durch dieses Hingeben seines Leibes zum Sachengebrauch | ||||||
29 | immer etwas thue dessen er sich schämen müsse weil es an sich wirklich unter | ||||||
30 | der Würde der Menschheit ist aber der Naturbedürfnis halber das Menschliche | ||||||
31 | Geschlecht und die Fortpflanzung seiner Gattung nicht der wählenden | ||||||
01 sondern δ sondern | |||||||
02 körperlichen g.Z., δ (?) leiblichen Menschen δ zu gehören | |||||||
03 desselben δ zu gehören als — Sache g.Z. Art δ (nämlich | |||||||
07 δ-Schlußklammer hinter: kann | |||||||
08 Körper δ von einem anderen diesem δ nach lassen) δ wenn nicht wozu δ das | |||||||
17 Eine v.a. eine | |||||||
22 Linker Rand der letzten Seite der Rezension. | |||||||
23 ieder derselbe | |||||||
24 Theil δ be Scheu δ durch Schaa | |||||||
25 Schaam | |||||||
30 aber δ: der Bedürfnis halber durch das Naturgesetz | |||||||
31 und die (?) g.Z., erst: zur wählenden? (abgekürzt). | |||||||
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