Kant: AA XX, Preisschrift über die ... , Seite 273 |
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01 | Überschritt ist, der, damit er nicht ein gefährlicher Sprung sey, indessen | ||||||
02 | daß er doch auch nicht ein continuirlicher Fortgang in derselben Ordnung | ||||||
03 | der Prinzipien ist, eine den Fortschritt hemmende Bedenklichkeit an der | ||||||
04 | Grenze beyder Gebiete nothwendig macht. | ||||||
05 | Hieraus folgt die Eintheilung der Stadien der reinen Vernunft, | ||||||
06 | in die Wissenschaftslehre, als einen sichern Fortschritt, — die Zweifellehre, | ||||||
07 | als einen Stillstand, — und die Weisheitslehre, als einen Überschritt | ||||||
08 | zum Endzweck der Metaphysik: so daß die erste eine theoretisch-dogmatische | ||||||
09 | Doctrin, die zweyte eine specifische Disciplin, die dritte eine | ||||||
10 | practisch-dogmatische enthalten wird. | ||||||
11 | Erste Abtheilung. |
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12 | Von dem Umfange des theoretisch-dogmatischen |
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13 | Gebrauches der reinen Vernunft. |
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14 | Der Inhalt dieses Abschnittes ist der Satz: der Umfang der theoretischen | ||||||
15 | Erkenntniß der reinene Vernunft erstreckt sich nicht weiter, als | ||||||
16 | auf Gegenstände der Sinne. | ||||||
17 | In diesem Satze, als einem exponibeln Urtheile, sind zwey Sätze | ||||||
18 | enthalten: | ||||||
19 | 1) daß die Vernunft, als Vermögen der Erkenntniß der Dinge | ||||||
20 | a priori, sich auf Gegenstände der Sinne erstrecke, | ||||||
21 | 2) daß sie in ihrem theoretischen Gebrauch zwar wohl der Begriffe, | ||||||
22 | aber nie einer theoretischen Erkenntniß desjenigen fähig, was | ||||||
23 | kein Gegenstand der Sinne seyn kann. | ||||||
24 | Zum Beweise des erstern Satzes gehört auch die Erörterung, wie | ||||||
25 | von Gegenständen der Sinne ein Erkenntniß a priori möglich sey, weil | ||||||
26 | wir ohne das nicht recht sicher seyn würden, ob die Urtheile über jene | ||||||
27 | Gegenstände auch in der That Erkenntnisse seyen; was aber die Beschaffenheit | ||||||
28 | derselben, Urtheile a priori zu seyn, betrifft, so kündigt sie | ||||||
29 | die von selbst durch das Bewußtsein ihrer Nothwendigkeit an. | ||||||
30 | Damit eine Vorstellung Erkenntniß sey (ich verstehe aber hier | ||||||
31 | immer ein theoretisches), dazu gehört Begriff und Anschauung von | ||||||
32 | einem Gegenstande in derselben Vorstellung verbunden, so daß der | ||||||
33 | erstere, so wie er die letztere unter sich enthät, vorgestellt wird. Wenn nur | ||||||
34 | ein Begriff ein von der Sinnenvorstellung genommener, d.i. empirischer | ||||||
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