Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 207 |
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Text (Kant):
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01 | Bestimmung zugleich subiectiv ein in der Willensbestimmung enthaltenes | ||||||
02 | Gefühl der Lust anzutreffen. Aber auf die Art ist das Erkenntnißvermögen | ||||||
03 | nicht vermittelst der Lust oder Unlust mit dem Begehrungsvermögen | ||||||
04 | verbunden; denn sie geht vor diesem nicht vorher, sondern | ||||||
05 | folgt entweder allererst auf die Bestimmung des letzteren, oder ist vielleicht | ||||||
06 | nichts anders, als die Empfindung dieser Bestimmbarkeit des Willens | ||||||
07 | durch Vernunft selbst, also gar kein besonderes Gefühl und eigenthümliche | ||||||
08 | Empfänglichkeit, die unter den Gemüthseigenschaften eine besondere | ||||||
09 | Abtheilung erforderte. Da nun in der Zergliederung der Gemüthsvermögen | ||||||
10 | überhaupt ein Gefühl der Lust, welches, von der Bestimmung | ||||||
11 | des Begehrungsvermögens unabhängig, vielmehr einen Bestimmungsgrund | ||||||
12 | desselben abgeben kan, unwidersprechlich gegeben ist, zu der Verknüpfung | ||||||
13 | desselben aber mit den beyden andern Vermögen in einem | ||||||
14 | System erfodert wird, daß dieses Gefühl der Lust so wie die beyde | ||||||
15 | andere Vermögen, nicht auf blos empirischen Gründen, sondern auch | ||||||
16 | auf Principien a priori beruhe, so wird zur Idee der Philosophie, als | ||||||
17 | eines Systems, auch, (wenn gleich nicht eine Doctrin, dennoch) eine | ||||||
18 | Kritik des Gefühls der Lust und Unlust, sofern sie nicht empirisch | ||||||
19 | begründet ist, erfodert werden. | ||||||
20 | Nun hat das Erkenntnißvermögen nach Begriffen seine Principien | ||||||
21 | a priori im reinen Verstande (seinem Begriffe von der Natur), | ||||||
22 | das Begehrungsvermögen in der reinen Vernunft (ihrem Begriffe | ||||||
23 | von der Freyheit), und da bleibt noch unter den Gemüthseigenschaften | ||||||
24 | überhaupt ein mittleres Vermögen oder Empfänglichkeit, nämlich das | ||||||
25 | Gefühl der Lust und Unlust, so wie unter den obern Erkenntnißvermögen | ||||||
26 | ein mittleres, die Urtheilskraft, übrig. Was ist natürlicher, | ||||||
01 zugleich g.Z. (Kant). subjectiv δ zugleich ein (ein versehentlich nicht δ). ein — enthaltenes g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
02 Lust δ: als in der That mit jener einerlei antreffen. anzutreffen. g.Z. (Kant). | |||||||
04 sie erst: es (Kant). vorher, δ: (wie die innere Wahrnehmung sie in so vielen Fällen darlegt) | |||||||
05 ist δ wohl gar δ g.Z.: in der That vielleicht g.Z. (Kant). | |||||||
06 Willens erst: Gemüths (Kant). | |||||||
07 Vernunft δ zum Handeln selbst, g.Z. (Kant). | |||||||
09 in der erst: die | |||||||
09-10 Gemüthsvermögen — ein g.Z. (Kant). Gemüthsvermögen überhaupt g.Z. am Rande. Erste Fassung: der letztern in der innern Beobachtung ein solches Gefühl | |||||||
10 der Lust, g.Z. (Kant). von v.a. vor | |||||||
11 unabhängig, g.Z. (Kant). Erste Fassung: vorher und | |||||||
12 abgeben kan, g.Z. am Rande (Kant), erst: enthält | |||||||
13 Vermögen g.Z. (Kant). | |||||||
14 System δ ein erfodert — dieses, g.Z. am Rande (Kant). Lust δ welches | |||||||
14-15 so wie — Vermögen g.Z. (Kant). | |||||||
15 nicht δ blos auch g.Z. (Kant). | |||||||
16 Erst: beruhete, erfordert wird | |||||||
17 Erste Fassung: (wo nicht eine Doctrin) . Zweite Fassung (wenn gleich — dennoch) (Kant). | |||||||
23 und da erst: nun (Kant). | |||||||
24 ein mittleres v.a. eine mittlere Vermögen — Empfänglichkeit, g.Z. (Kant). | |||||||
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