Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 190 |
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01 | Dieses ist die Zeit der Herrschaft der Frauen aber mit wenig Ehre | ||||||
02 | weil sie den Mann in seinem Werthe herabsetzen. Sie machen ihn erstlich | ||||||
03 | eitel biegsam u. läppisch u. nachdem sie ihm die Würde der Männlichen | ||||||
04 | Ehre genommen haben so haben sie kein Hindernis. In allen Ehen | ||||||
05 | herrschen die Frauen auch aber über Männer von Werthe. | ||||||
06 | Es sind zwey wege der christlichen religion insofern sie die moralitat | ||||||
07 | verbessern soll 1stlich: Mit der Offenbarung der Geheimnisse anzufangen | ||||||
08 | indem man von der gottlichen übernatürlichen Einwürkung eine Heiligung | ||||||
09 | des Herzens erwartet 2. Von der verbesserung der Moralitat | ||||||
10 | nach der Ordnung der Natur anzufangen und nach der Gröstmöglichen | ||||||
12 | der Offenbarung vorgetragenen gottlichen Ordnung seiner rathschlüsse | ||||||
13 | zu erwarten. Denn es ist nicht möglich indem man mit der offenbarung | ||||||
14 | anfängt die moralische Besserung aus dieser Unterweisung als einen | ||||||
15 | Erfolg nach der Ordnung der Natur zu erwarten | ||||||
16 | Die excolirte Aussicht ins Künftige wenn sie bis ans Ende fortgesetzt | ||||||
17 | wird nemlich das Ziel des nahen todes führt ihr eigenes remedium | ||||||
18 | bey sich. Denn weswegen soll man sich mit viel bekümmerten Zurüstungen | ||||||
19 | qvälen da sie der Tod bald alle unterbrechen wird | ||||||
20 | Der Mann fasset leicht eine Hochachtung gegen ein Frauenzimmer | ||||||
21 | was ihn einnimmt das Frauenzimmer hat aber ihrerseits mehr Neigung | ||||||
22 | als Achtung. Daher entsteht daß der Mann eine art von Grosmuth in | ||||||
23 | der Überwindung seiner eigenen Wollüstigen Neigung äussert ohne | ||||||
24 | welche viel Weiber würden verführt werden. Ein versuchter lüderlicher | ||||||
25 | ist ein gefährlicher Mensch unter dem Frauenzimmer. | ||||||
26 | Es ist artig daß obzwar das empfindungsvolle Hertz in Ruhe jederzeit | ||||||
27 | schön ist dennoch bey einer Mannspersohn vor der Ehe der Affect | ||||||
28 | der Liebe ihm sehr wohl anstehe dem Frauenzimmer aber die ruhige | ||||||
29 | Ergebenheit: so daß der Mann ohne den mindesten üblen Anstand kann | ||||||
30 | scheinen verliebt zu seyn das Frauenzimmer aber blos scheint zu lieben. | ||||||
02 in δ ihrem | |||||||
06 Zweite Seite. christlichen Sigel. religion δ: der eine daß | |||||||
07 1stl. | |||||||
11 übernatürl. | |||||||
12 seiner? seine? | |||||||
14 anfängt δ als | |||||||
15, 19, 25 Kurzer Trennungsstrich. | |||||||
16 Künftige δ hat de | |||||||
23 äussert δ die Frau | |||||||
24 versuchter? verseuchter? | |||||||
26 das v.a. die | |||||||
27 Mannspersohn δ vor die | |||||||
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