Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 102

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01
Von der Ungleichheit
     
           
  02 Wenn diese einmal angehoben hat so ist das Übel der Unterdrückung      
  03 lange nicht so groß als daß die Gemüther der Unterdrückten niederträchtig      
  04 werden u. sich selbst geringe schätzen. Ein Bauer ist ein viel elenderer      
  05 Mensch u. hat gröbere Laster als ein Wilder dem es an allem fehlt u.      
  06 so auch ein gemeiner Arbeiter.      
           
  07 Wenn ich in die Werkstatt des Handwerkers gehe so wünschte ich      
  08 nicht daß er in meinen Gedanken lesen konnte Ich scheue diese Vergleichung      
  09 er würde die Große Ungleichheit einsehen in der ich mich gegen ihn      
  10 befinde. Ich nehme wahr daß ich nicht einen Tag ohne seine Arbeitsamkeit      
  11 leben könne daß seine Kinder zu nützlichen Leuten erzogen werden.      
           
  12
Von den Vertheidigungsleidenschaften
     
           
  13 Obzwar der Mensch von Natur keinen andern menschen haßt so      
  14 fürchtet er ihn doch. Daher ist er auf seiner Hut u. die Gleichheit die er      
  15 alle Augenblike denkt er zu verlieren bringt ihn in Waffen. Der Stand      
  16 des Kriegers fängt bald an. Allein weil er auf einem edlen Grunde      
           
    01 Durchschuß zu Druckseite 58, Blei 28. Braune Schrift      
    05 Mensch abgekürzt.      
    10 nicht Sigel.      
    16 Kriegers? Krieges?      
           
           
     

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