Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 292 |
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01 | Das Herz urtheilt nicht, es hat blos eine bewegende Kraft. In ihm liegt | ||||||
02 | das Gefühl, aber die Urtheilskraft muß unterscheiden, was ihm rechtmaßig | ||||||
03 | zugehöre. Die, so bestandig auf das Gute Herz gehen, die Romanschreiber, | ||||||
04 | die es in Bewegung setzen, bringen es in phantastische oder blos leere Aufwalung | ||||||
05 | und machen es weich und schwach. Das redliche Gemüth ist ruhmwürdiger | ||||||
06 | als das beste Herz. | ||||||
7237. ψ? (υ-χ?) Pr 20. |
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08 | Ob nur ein laster und eine Tugend sey. | ||||||
09 | Daß der Schmerz nichts Böses (Übel), | ||||||
10 | daß das Vergnügen nichts Gutes sey (Annehmlichkeit). | ||||||
11 | Daß honeste vivere und beate vivere einerley sey. | ||||||
12 | Worinn das Moralische der Selbstzufriedenheit bestehe und die Macht | ||||||
13 | desselben als triebfeder, die sehr Groß werden kan. | ||||||
7238. ψ. Pr 21. Über §45: |
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15 | Der Begrif der Vollkomenheit, der vor dem der Zwekmaßigkeit vorhergeht, | ||||||
16 | ist theoretisch und bedeutet den der Vollstandigkeit in der Verbindung | ||||||
17 | des Manigfaltigen zu Einem. Allein der Begrif der Vollkommenheit, | ||||||
18 | der practisch seyn soll, muß den Begrif eines Zweks voraussetzen, | ||||||
19 | folglich den Begrif eines Guten, weil der imperativ, daß etwas | ||||||
20 | gethan werden soll, sagt, daß eine durch mich mogliche Handlung gut | ||||||
21 | seyn würde. | ||||||
7239. ψ. Pr 21. In §46: |
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23 | seqvere naturam, h. e. fine ad fines naturae totius contende. | ||||||
7240. ψ. Pr 21. In §47 über „sensu-convenienter“: |
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25 | Des sinnlich bedingten oder reinen Willens | ||||||
26 | Autonomie oder heteronomie. | ||||||
7241. ψ. Pr 21. |
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28 | Sittlichkeit ist doch nicht allein das ganze hochste Gut, sondern die | ||||||
29 | hochste Bedingung. | ||||||
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