Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 178

     
           
 

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    6847.   υ.   Pr 131.
 
     
  02 Die Regeln gehören so nothwendig zur Natur unseres Verstandes,      
  03 sie hängen der freyheit unter dem Nahmen des Sollen so unabtrennlich an,      
  04 vornemlich wen Freyheit gegen freye Wesen gebraucht wird, daß wir den      
  05 Grund aller unserer Urtheile und das Bewustseyn unserer Natur unmkehren.      
  06 wenn wir die freyheyt einer restringirenden Regel in der Ausübung gegen      
  07 sich selbst entziehen. Auch die Vorstellung des hochsten wesens ist nothwendig,      
  08 weil sie ein principium der Regeln ist.      
           
  09 Die nothwendige Bedingungen der Allgemeinen Einstimung gehören      
  10 eben so wohl zur Gültigen practis Regel der practischen als der spekulativen      
  11 Vernunft.      
           
   

 

6848.   υ? ψ?   Pr 131.
 
     
  13 Ich billige einen Schmerz des Mittleids, aber fodere einen Schmerz      
  14 der Reue.      
           
   

 

6849.   υ.   Pr 132.
 
     
  16 Das erste Sollen (g ursprünglich === absolute oder die allgemeine      
  17 idee der Pflicht ) ist nicht zu begreifen. Alle Glükseeligkeit soll ein Produkt      
  18 der freyheit seyn, oder die freyheit muß sich selbst zur allgemeinen Einstimmung      
  19 auf Glükseeligkeit a priori einschränken. Der Grund ist: weil      
  20 man sich selbst sonst tadelhaft finden wird. Dieses ist die nothwendige      
  21 Bedingung des principii der Glükseeligkeit aus der Vernunft und also      
  22 eines an sich nothwendigen und nicht zufelligen wie das des Zufalls.      
           
   

 

6850.   υ.   Pr 132.   Über Rfl. 6861:
 
     
  24 Das erste Sollen ist eine Bedingung, unter der allein die freyheit      
  25 ein Vermögen nach beständigen Regeln wird, die a priori bestimmen,      
  26 Diese Regelmäßigkeit ist aber eine nothwendige Bedürfnis der Vernunft      
  27 in ansehung eines Vermögens, welches a priori dynamisch bestimmt.      
           
  28 Der auf kein objekt eingeschränkte, mithin reine wille muß zuerst sich      
  29 selbst nicht wiederstreiten, und die freyheit als die dynamische Bedingung      
  30 der intellectuellen welt und ihres commercii muß Einheit haben.      
           
  31 Die Unabhängigkeit der freyheit von der Sinnlichkeit setzt eine abhängigkeit      
  32 derselben von der allgemeinen Bedingung, mit sich selbst zu      
  33 stimmen, voraus.      
           
     

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