Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 715 |
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| 01 | Das argumentum a tuto ist Gut zu Handlungen, aber sehr böse | |||||||||
| 02 | (g selbst ) zum Bestimmungsgr (g inneren ) Bekentnis des Glaubens. | |||||||||
6433. ω1—3. M 340'. 340. E II 1676. 873. Zu M § 836. |
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| 04 | M 340': | |||||||||
| 05 | Alle rationale Theologie ist entweder die des Deismus (g transscendentale ) | |||||||||
| 06 | oder Theismus (g psychologisch bestimmte ). Die erste entweder ontotheologie | |||||||||
| 07 | oder cosmotheologie. — Die des Theismus entweder physico- | |||||||||
| 08 | oder Ethicotheologie. | |||||||||
| 09 | Der cosmotheologische Beweis will aus dem einem gegebenen, | |||||||||
| 10 | absolutnothwendigen Daseyn (ohne dieses selbst aus irgend einem bestimmten | |||||||||
| 11 | Begriffe von einem Dinge ableiten zu können, sondern blos | |||||||||
| 12 | weil es unbedingt ist) auf die Begrif hochste realitaet dieses Wesens | |||||||||
| 13 | schließen. Denn, heißt es, wenn wir es uns nicht als realissimum denken, | |||||||||
| 14 | so haben wir keinen Begrif, wodurch es zugleich in seiner durchgängigen | |||||||||
| 15 | Bestimmung nach erkannt würde. folglich würden sie wir seinen Begrif | |||||||||
| 16 | durch a oder auch non a denken können, d.i. der Begrif, den wir uns davon | |||||||||
| 17 | machten, wäre nur zufallig; also das Ding selber zufällig. | |||||||||
| 18 | M 340: | |||||||||
| 19 | Ist der Begrif einer nothwendigen oder zufalligen Substanz aber | |||||||||
| 20 | überhaupt denkbar? Zum wenigsten sind beweisen veränderungen der | |||||||||
| 21 | Substanzen ihre Zufälligkeit nicht. Diese Begriffe wollen nur die Moglichkeit | |||||||||
| 22 | des Erkentnisses des Daseyns der Dinge völlig a priori oder die | |||||||||
| 23 | Unmöglichkeit derselben anzeigen und gelten also nicht von obiecten, | |||||||||
| 24 | sondern dem Verhaltnis unserer Begriffe von ihnen zu unserm Erkentnisvermögen. | |||||||||
| 25 | Das erstere ist unmöglich. Anstatt dieser Begriffe sollte man | |||||||||
| 26 | sich derer des unbedingt- erkennbaren möglichen Daseyns brauchen. | |||||||||
6434. ω1—3? σ—χ?? M 342'. E II 1727. |
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| 28 | Irrationale Begriffe (g conceptus surdi ) sind von Ideen zu unterscheiden; | |||||||||
| 29 | sind namlich solche Verstandesbegriffe, denen man doch alles entzieht, | |||||||||
| 30 | was zum Beyspiel und Anwendung in concreto erforderlich ist, die | |||||||||
| 31 | also keine Bedeutung haben können, ob sie zwar ohne wiederspruch sind. | |||||||||
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