Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 711 |
||||||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
|||||||
| 01 | entgegen stehen. Die Welt hat einen Anfang — Sie hat nicht — Sie ist | |||||||||
| 02 | unendlich. | |||||||||
6420. ω1—3. M 118'. E II 1424. |
||||||||||
| 04 | Wären Raum und Zeit als unendlich etwas an sich gegebenes, so | |||||||||
| 05 | müßten sie als unendliche Größen betrachtet werden. Nun sind sie nichts | |||||||||
| 06 | als Formen, ins unendliche zu vergrößern oder zu verkleinern. | |||||||||
6421. ω1—3. M 118'. E II 1408. |
||||||||||
| 08 | In den Mathematischen Antinomien sind beyde satze falsch, weil das | |||||||||
| 09 | unbedingte ein Theil der Erscheinungen seyn soll und es doch als ein | |||||||||
| 10 | solcher nie unbedingt seyn kan. In den dynamischen können alle beyde | |||||||||
| 11 | wahr seyn, weil das unbedingte den Erscheinungen zum Grunde gelegt | |||||||||
| 12 | wird, aber nicht ein Theil derselben ist und der eine Satz von den Dingen | |||||||||
| 13 | in der Erscheinung, der Andere von ihrer Beziehung auf den intelligibeln | |||||||||
| 14 | Grund gilt. | |||||||||
| 15 | Die zwey erste Antinomien gründen sich auf die unbedingte totalitaet | |||||||||
| 16 | der Bedingungen — die zwey andere auf den Unbedingten Grund | |||||||||
| 17 | der Existentz des Bedingten. Daher sind die 2 erste falsch; die andern | |||||||||
| 18 | können wahr seyn. | |||||||||
6422. ω1—3. M 119'. E II 1533. Zu M § 382: |
||||||||||
| 20 | Freyheit ist ein (g sinnlich unbedingtes ) Vermögen einer Substanz, | |||||||||
| 21 | sich zum Handeln zu bestimmen. | |||||||||
6423. ω1—3? φ—ψ3?? M 119'. E II 1399. Zu M § 382: |
||||||||||
| 23 | Non datur fatum. Alles in der Welt ist zusammengesetzt, mithin | |||||||||
| 24 | zufallig. | |||||||||
6424. ω1—3. M 123. |
||||||||||
| 26 | Idee. Ein reiner Vernunftbegrif muß ein durch der Vernunft subjectiv | |||||||||
| 27 | nothwendiger Begrif seyn, und dieser ist der des Unbedingten, | |||||||||
| 28 | folglich der absoluten totalität der Bedingungen (weil die Vernunft ein | |||||||||
| 29 | Vermögen ist, das Besondere vom allgemeinen abzuleiten). Nun ist die | |||||||||
| 30 | Welt als Qvantum zusammengesetzt, und die Moglichkeit eines qvanti, | |||||||||
| 31 | welches selbst noch Theil ist, ist immer noch bedingt; also nur der Begriff | |||||||||
| [ Seite 710 ] [ Seite 712 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||||