Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 543

     
           
 

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  01 auf die Zufalligkeit, sondern, wenn man die unendliche Reihe nicht zulaßt,      
  02 nur auf die Nothwendigkeit eines ersten Schließen, aber die erste Handlung      
  03 desselben auch nicht begreiflich machen.      
           
  04 Ontologisch Argument. Aus dem Begrif des realissimi die Nothwendigkeit      
  05 des Daseyns,      
           
  06 Cosmologisch Argument. Aus dem Begriffe eines Nothwendigen      
  07 wesens seine Qvalitaet als hochste realitaet zu schließen.      
           
  08 Ich schließe im cosmologischen Beweise entweder aus dem Begriffe      
  09 der Abhängigkeit alles dessen, was Veränderung ist, auf ein erstes, was      
  10 ohne Veranderung ist (primus motor), oder aus dem der Zufälligkeit auf      
  11 ein Nothwendiges, und denn frage ich: welche Eigenschaften hat ein nothwendig      
  12 wesen. Die Nothwendigkeit des Daseyns aber läßt sich aus gar      
  13 keinen Eigenschaften herleiten und ist absolut Unbegreiflich.      
           
   

 

6276.   ψ3.   Th 19.
 
     
  15 Durch das Prädicat des Daseyns thue ich nichts zum Dinge hinzu,      
  16 sondern das Ding selbst zum Begriffe. Ich gehe also in einem existentialsatz      
  17 über den Begrif hinaus, nicht zu einem anderen Pradicat, als was      
  18 im Begriffe gedacht war, sondern zu dem Dinge selbst zu gerade mit      
  19 denselben, nicht mehr, nicht weniger praedicaten, nur daß es als hinzu      
  20 die absolute Position über die relative nich dazu gedacht wird (complementum      
  21 possibilitatis). Der Grund des Scheins liegt darin, daß der      
  22 Begrif des entis realissimi die omnomodam determinationem enthalt,      
  23 alle andere aber das obiect vielfaltig undeterminirt lassen.      
           
   

 

6277.   ψ3.   Th 20.   Am untern Rand unter Th § 15, aber doch wohl noch zu Th § 14:
 
     
  26 Die gantze Schwierigkeit der transscendentalen Theologie beruht darauf,      
  27 daß es nicht moglich ist, den Begrif der absoluten Nothwendigkeit eines      
  28 Dinges zu bestimmen, d.i. zu sagen, worauf seine Denkbarkeit beruhe.      
     

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