Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 540

     
           
 

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  01 noch zufällig, sondern gar nicht sinnlich und so fern frey von      
  02 Naturnothwendigkeit.      
           
  03 Die Absolute Moglichkeit eines Dinges können wir nicht begreifen,      
  04 d.i. a priori erkennen und einsehen, denn das ist schon selbst die Einsicht      
  05 der Moglichkeit, ohne daß etwas gegeben sey; die Moglichkeit soll aber      
  06 ohne Wirklichkeit und vor ihr erkannt werden, und dieselbe soll synthetisch      
  07 seyn. Die synthetische Unmoglichkeit läßt sich niemals begreifen, z.E. einer      
  08 Figur, wo nicht synthesis in unserer Sinnlichen Anschauung d. i. ein vorher      
  09 zum Grunde gelegt wird, dadurch das obiect a priori respective auf      
  10 unsere Sinnlichkeit gegeben wird. Die hypothetische Moglichkeit läßt sich      
  11 begreifen, wenn etwas schon als wirklich gegeben worden und das Gesetz      
  12 der Wirkungen und Ursachen. Die absolute Nothwendigkeit eines Dinges      
  13 ist aber ganzlich über unseren Begrif; doch sehen wir ein, daß Moglichkeit      
  14 vor der Wirklichkeit nur respectiv auf unseren Begrif vorher gehe, und      
  15 daß an sich eines nicht von dem anderen getrennt sey.      
           
           
  16

Th § 14.

     
  17

In Ansehung besonderer Realitäten.

     
           
   

 

6271.   ψ2.   Th 19'.   Zu Th § 14:
 
     
  19 Alles, was zu seinen Bestimmungen gehört, gehört zu seinem Wesen,      
  20 denn es ist durch seinen Begrif durchgangig determinirt.      
           
     

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