Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 538

     
           
 

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    6269.   ψ2.   Th 18'.   Zu Th § 13:
 
     
  02
Gott als ens summum. Deismus.
     
           
  03 Der Begrif des entis realissimi als entis summi bestimmt sich selbst      
  04 durchgängig (g in Ansehung der (g ontologischen ) praedicate ), aber nicht      
  05 des infiniti.      
           
  06 Weil alle negationen hier als Schranken angesehen werden, so ist      
  07 ens realissimum ens illimitatum.      
           
  08 Ob nicht jede realität, so fern sie (in Beziehung auf alle mogliche      
  09 Realität) absolut-vollstandig vorgestellt wird, einen Centralbegrif des      
  10 entis realissimi abgeben könne und der hochste Verstand, die hochste      
  11 Macht, der Ewige, der Allseelige nicht jedes besonders die Go den vollstandigen      
  12 Begrif von Gott ausmache.      
           
  13 Wenn sein Daseyn a priori eingesehen werden kan, so ist das ens      
  14 summum ein nothwendig wesen.      
           
  15 Wenn von der absoluten Nothwendigkeit eines Wesens ein bestimmter      
  16 Begrif moglich ist, so ist dadurch auch das Daseyn desselben bewiesen.      
           
   

 

6270.   ψ2.   Th 18'.   Wahrscheinlich mit Bezug auf Th § 13 Anmerkung 2 Nr. 4:
 
     
  19 Moglichkeit und Wirklichkeit sind nicht in den Dingen an sich selbst      
  20 unterschieden; sondern durch in Verhaltnis auf den Begrif ist das Ding      
  21 blos moglich, in Verhaltnis auf vollständig bestimmte Anschauung wirklich.      
  22 — Wenn ich sage: ein Ding ist möglich, so heißts: es kan seyn (aber      
  23 nicht: weil es seyn kan, so ists). (g Unser Begrif der Moglichkeit geht      
     

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