Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 515 |
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01 | Th § 2. |
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02 | Unterschied der Theologie und der Religion. |
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6224. ψ3. Th 4'. Zu Th § 2: |
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04 | Die Religion ist die Betrachtung Moralischer Gesetze als gottlicher | |||||||||
05 | Gebote. | |||||||||
06 | Moral lehrt, wie wir gute Menschen, Theologie Religion: wie wir | |||||||||
07 | Gott wohlgefallige Menschen werden. | |||||||||
08 | Moral lehrt, wie wir des hochsten Guts würdig, Religion lehrt, wie | |||||||||
09 | wir dessen theilhaftig werden können. | |||||||||
6225. ψ2-3. Th 4'. Zu Th § 2: |
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11 | Theologie, so fern sie auf die Sitten Einflus hat, ist (moralische) | |||||||||
12 | Religion; so fern sie selbst ein einen besondern Gegenstand der Sitten | |||||||||
13 | enthält, ist cultus. Dieses würde die Religion voraussetzen. | |||||||||
24 | Zur Religion ist Gnug zu Glauben; zum Cultus muß man wissen, | |||||||||
15 | sonst ist er Heucheley. | |||||||||
6226. ψ2-3. Th 4'. Zu Th § 2: |
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17 | Die moralische religion ist die, so bessere Menschen macht. | |||||||||
18 | Der cultus ist die Religion, die, wenn er ächt seyn soll, schon gute | |||||||||
19 | menschen Voraus setzt, weil sie die Pflicht gegen Gott selbst zu Herzen | |||||||||
20 | nehmen sollen. | |||||||||
21 | Die bloße moglichkeit des Gottlichen Daseyns ist zur moralischen | |||||||||
22 | Religion schon zureichend, doch nicht so sehr als Glaube. | |||||||||
23 | Der Glaube ist zum Cultus schlechterdings nothwendig, ja kaum | |||||||||
24 | hinreichend. | |||||||||
25 | Zum eigentlichen Gottesdienst wird Wissen erfodert; sonst betet man | |||||||||
26 | nur an, um sich auf alle Fälle sicher zu halten, nicht aus Überzeugung. | |||||||||
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