Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 485 |
||||||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
|||||||
01 | Revelatio. |
|||||||||
02 | M § 982—1000. |
|||||||||
6192. ψ? (υ—χ?) M 401. Zu M § 982: |
||||||||||
04 | Die Bekanntmachung dessen, was verborgen war, ist offenbarung. | |||||||||
05 | Gott hat sich uns verborgen. Durch die moralitaet giebt er zuerst | |||||||||
06 | Antrieb, ihn in der Natur zu suchen. Erweiterung. Doch will er blos | |||||||||
07 | Glauben (practisch), nicht speculativ zu forschen. | |||||||||
6193. ψ? (υ—χ?) M 401. Neben M § 983: |
||||||||||
09 | Gott will unserem speculativen Vorwitz in ansehung ihrer seiner | |||||||||
10 | Rathschlüsse verborgen seyn, noch mehr unserer Anschauung. — Natur ist | |||||||||
11 | ein Spiegel, der seine eigene Farbe hat, anamorphotisch. | |||||||||
6194. ψ? (υ—χ?) M 401. Zu M § 982: |
||||||||||
13 | Alle Revelation geht aufs practische Erkentnis. | |||||||||
6195. ψ? (φ—χ?) M 401. Zu M § 982: |
||||||||||
15 | Alle Religion, selbst die natürliche, ist glaubenssache. Denn sie | |||||||||
16 | ist Lehre obiectiv und Gesinung subiectiv. | |||||||||
17 | Alle Pflichten als Gottliche Gebote und das ganze obiect derselben, | |||||||||
18 | das hochste Gut, blos als unter einer Gottlichen Gesetzgebung und Regirung | |||||||||
19 | moglich anzusehen, folglich diesen Erfolg blos im Glauben zu erwarten. | |||||||||
20 | Ob es eine Pflicht gebe, an Gott zu glauben, oder nicht vielmehr | |||||||||
21 | (g der hostorische Glaube ohne Vernuftglaube bessert nicht ) die Erkentnis | |||||||||
22 | unserer Pflicht den Glauben an Gott hervorbringe? | |||||||||
23 | Der Gottliche wille muß zuerst durch Vernunft erkant seyn, denn | |||||||||
24 | sonst kan man keine revelation prüfen. Aber dadurch erkenne ich nur den | |||||||||
25 | willen Gottes von der moralischen Seite. In Ansehung unserer der | |||||||||
26 | pragmatischen Gesetze als sanctionen muß er offenbart seyn. Aber das | |||||||||
27 | moralische kann allein allgemeine Menschenpflicht seyn. Die revelation | |||||||||
28 | kan als Entdeckung dessen, was blos zum wissen nothig ist, und wodurch | |||||||||
29 | keiner ein besserer Mensch wird, nicht für alle Menschen seyn. Aber in | |||||||||
30 | Ansehung des Moralischen ist sie darum nicht unnothig, weil Menschen | |||||||||
31 | es auch durch Vernunft einsehen können. | |||||||||
[ Seite 484 ] [ Seite 486 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||||