Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 385

     
           
 

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  01 was entsteht oder vergeht, empirisch zufallig. Also hat jeder Zustand      
  02 seine Ursache, aber nicht die Substanz, und dieser Satz gilt nur in der      
  03 Reihe der Erscheinungen, aber nicht von diesen als Dingen an sich selbst      
  04 in Verhaltnis auf etwas ausser der Reihe.      
           
   

 

5923.   ψ2.   M 94'. 95'.   E II 983.   Zu M § 307ff.:
 
     
  06 M 94':      
  07
Deduction der reinen Erkentnisse a priori.
     
           
  08 In der Erfahrung allein können unsere Begriffe vollig in concreto      
  09 gegeben, mithin ihre obiective realität vollig dargestellt werden. Begriffe,      
  10 deren Natur es zuwieder ist, so in der Erfahrung dargestellt zu werden,      
  11 sind bloße Ideen. Daher wird in der Beziehung auf mögliche Erfahrung      
  12 die obiective Realität aller Begriffe zusuch, d.i. ihre Bedeutung zu      
  13 suchen seyn. Andere, die nämlich bloße Ideen sind, können zwar angenommen      
  14 werden als Hypothesen, aber nicht als erweislich gelten.      
           
  15 Nun können wir, wenn es um die Moglichkeit reiner Erkentnis      
  16 a priori zu thun ist, die Frage in diejenige verwandeln: ob Erfahrung      
  17 auch (g lauter ) Erkentnis enthalte, die nur a posteriori gegeben wird,      
  18 oder in ihr etwas angetroffen wird, was nicht empirisch ist und doch den      
  19 Grund der Moglichkeit der Erfahrung enthält.      
           
  20 Zuerst gehört zu aller Erfahrung unmittelbar Vorstellung der Sinne.      
  21 Zweytens Bewustseyn; dieses, wenn es unmittelbar mit jenem Verbunden      
  22 ist, heißt empirisches Bewustseyn, und die Vorstellung die (g der Sinne ),      
  23 mit empirischem Bewustseyn verbunden, heißt Warnehmung. Wäre Erfahrung nichts weiter als eine Anhäufung von Warnehmungen, so würde      
  25 außer in ihr nichts angetroffen werden, was nicht empirischen Ursprungs      
  26 wäre.      
     

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