Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 280 |
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01 | a priori her haben, woher man sie wolle, so sind sie durch Erfahrung | |||||||||
02 | bestätigt und so fern im Gebrauch zuverläßig. Gleichwohl | |||||||||
03 | wäre es auch da angenehm um des scientifischen Willen. Aber wo der | |||||||||
04 | Gebrauch weiter geht als Erfahrung, wo gefahr ist vor Erdichtung, wo | |||||||||
05 | sich mächtiger und scheinbarer Wiederstreit findet, da ist nothig etc. etc. ) | |||||||||
06 | S. II: | |||||||||
07 | Zum Urtheilen werden Begriffe und zu den Begriffen urtheile Anschauungen | |||||||||
08 | erfodert. Die Begriffe, so fern sie auf Anschauungen a priori | |||||||||
09 | gehen, können nicht durch das einzelne empirische Bewustseyn des Manigfaltigen | |||||||||
10 | entstehen, sonst wären sie nicht Begriffe von der Verknüpfung | |||||||||
11 | der Anschauung; sondern sie nu sind nur moglich durch das Verhaltnis der | |||||||||
12 | die Verbindung derselben in einer Apperception Vermittelst der Einheit | |||||||||
13 | der Synthesis derselben. Und darin bestehen Begriffe a priori. | |||||||||
14 | Dialektik. Bis daher haben wir es nur mit Erscheinungen zu thun | |||||||||
15 | gehabt, in deren Exposition, ihren Grundsatzen und Gebrauch lauter | |||||||||
16 | Warheit ist, und da war kein Idealism. Denn warheit besteht blos in | |||||||||
17 | dem Zusammenhange der Vorstellungen durchgängig nach Gesetzen des | |||||||||
18 | Verstandes. Darin besteht aller Unterschied vom Traum. Nicht darin, | |||||||||
19 | daß die Bilder abgesondert vom Gemüth vor sich existiren. Aber nun | |||||||||
20 | erhebt sich zuerst ein Schein und zwar ein natürlicher und unvermeidlicher | |||||||||
21 | Schein, da unsere Urtheile etwas von obiecten sagen, was in unsern | |||||||||
22 | Begriffen von ihnen, d.i. der moglichen Erfahrung, nicht enthalten ist, | |||||||||
23 | und da ist unsere Theorie die Wiederlegung des Idealismus. | |||||||||
24 | Zuerst besteht darinn der Schein: daß wir im Felde der Erfahrung | |||||||||
25 | nach bloßen Gesetzen der Erfahrung uns einen Progressus vorstellen, der | |||||||||
26 | nicht ein empirischer Progressus, sondern eine bloße Idee ist, die keine | |||||||||
27 | Erfahrung seyn kan. Wir bleiben in der sinnenwelt aber und werden | |||||||||
28 | durch nichts als die Grundsatze des Gesetz Verstandes, die wir bey der Erfahrung | |||||||||
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