Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 184 |
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| 01 | bedienen. Also die praktische Gesinung guter Absichten. Diese ist also die | |||||||||
| 02 | Gutartigkeit des Willens. | |||||||||
5445. υ. M 284. Zu M § 723f.: |
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| 04 | Die moralische Gesetze entspringen nicht aus der Vernunft, sondern | |||||||||
| 05 | sind dasjenige, was die Bedingungen enthält, wodurch es allein moglich | |||||||||
| 06 | ist, daß freye Handlungen nach den Regeln der Vernunft können bestimmet | |||||||||
| 07 | und erkannt werden. Dieses geschieht aber, wenn wir den allgemeingültigen | |||||||||
| 08 | Zweck zum Grunde der Handlungen machen. Damit die | |||||||||
| 09 | besondere Zeke mit denen stimmen, welche man ansehen kann, als wären | |||||||||
| 10 | dadurch alle Dinge moglich. | |||||||||
| 11 | Das Moralisch Gute erfodert complete Einheit des Grundes der | |||||||||
| 12 | Handlung vor die Vernunft, folglich daß er hergenommen sey aus der | |||||||||
| 13 | idea archetypa, welche der Zwek der ganzen Welt ist. | |||||||||
| 14 | Was den Bedingungen gemäß ist, unter welchen etwas alles nach | |||||||||
| 15 | Regeln a priori geschieht, gefällt nothwendiger weise. Denn es bringt | |||||||||
| 16 | die Einstimmung mit der Gesamten Natur hervor. und also ein Bewustseyn | |||||||||
| 17 | der einstimung der Handlungen mit sich selbst und mit allen andern. | |||||||||
| 18 | Nur aus dem Gantzen und dem obersten Grunde läßt sich dasjenige ableiten, | |||||||||
| 19 | was nach allgemeinen Gesetzen bricht ab. | |||||||||
5446. υ. M 284. Zu M § 723f.: |
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| 21 | Moralische Gesetze sind die der nothwendigkeit der Handlungen aus der, | |||||||||
| 22 | welche die Bedingungen enthalten, durch welche freye Handlungen mit | |||||||||
| 23 | dem allgemeingültigen Zweke einstimig werden, also der privatwille mit | |||||||||
| 24 | dem ursprünglichen und obersten willen. Entweder mit dem allgemeinen | |||||||||
| 25 | Zweke der Natur oder frey handelnder Wesen. Es wird also der Wille | |||||||||
| 26 | als betrachtet nach der Einheit des Grundes, so fern nemlich aller Wille | |||||||||
| 27 | liegt in einem Willen: dem, der die Ursache der Natur ist und jeden | |||||||||
| 28 | andern. | |||||||||
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