Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 027

     
           
 

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  01 keine Metaphysic; je einfältiger, je mehr an den empirischen Grundsatzen:      
  02 desto nützlicher. Den Begrif der götllichen Vollkommenheiten kann er      
  03 ohne Metaphysik erkennen. Nur beym Schlus seiner Studien hat er sie      
  04 nöthig. Logic und Moral machen den Anfang. Die practische methode      
  05 die Sitten zu lehren kommt auch zuletzt. Der Logiker, Metaphysiker und      
  06 Moralist zugleich bekommt dadurch allererst wahre Wichtigkeit. — —      
  07 wol kein Examen ist darin möglich.      
  08 (g man wird dieses Urtheil einem Manne nicht übel nehmen, der,      
  09 indem er besoldet wird, metaphysik offentlich zu lehren, sich zu überzeugen      
  10 wünscht, daß er doch irgend wozu zu etwas gut sey. )      
           
   

 

4913.   φ3.   M XVII.
 
     
  12 Academie der Wissenschaften: revisionscollegium. Muntert auf durch      
  13 Ehren alle Schriften, die sie verbessert. In ihr werden Nachrichten verlesen.      
           
   

 

4914.   υ2.   M XVIIf.   Quer am Innenrand.
 
     
  16 M XVII:      
  17 Es giebt pragmatische Gesetze der Vernunft, da man nemlich      
  18 keiner andern Regel folgen soll, als nach der es möglich ist der Vernunft      
  19 zu gebrauchen. Das sind regeln der Urtheilskraft, sich der speculativen      
  20 Vernunft zu bedienen; M XVIII: z.E. der Anblick der Wunder geht in      
  21 seiner Beweiskraft über alle Vernunft, aber nicht die Erzählung. Daher      
  22 ist es eine Regel vor die Vernunft, d.i. ihren Gebrauch, denen Erzählungen      
  23 von Wundern nicht glauben beyzumessen, weil auch, wenn      
  24 etwas wahres durch Wunder eingeführt worden, es nachher nicht um      
  25 dieser Erzählung willen soll geglaubt werden, sondern aus sich selbst, weil      
  26 sonst neue Erzählungen es wieder umwerfen können.      
           
     

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