Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 652

     
           
 

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  01 (g Wenn x, welches die obiective Bedingung des a ist, zugleich die      
  02 subiective von b ist, so entspringt ein synthetischer Satz, welcher nur      
  03 restrictive wahr ist. e.g. Alles Daseyn gehoret zu einer Substantz,      
  04 alles, was geschieht, in eine Reihe unter ein Glied der Reihe, alles,      
  05 was zugleich ist, in ein Gantzes (dav dessen Theile sich wechselseitig      
  06 bestimmen.). x die Zeit, worinn (g so fern darin ) bestimmt wird, was      
  07 Geschieht, ist die subiektive Bedingung, es ve im Verstandesbegriffe      
  08 nur als Substanz zu denken Folge aus einem Grunde zu denken. Die      
  09 subiektive Bedingung bedeutet die Bedingung der specification eines      
  10 diesem Verhaltnisse correspondirenden Verstandesbegrifs. Dergleichen      
  11 Grundsatze sind nicht axiomen. Wirkliche anticipationen der Erscheinung      
  12 giebt es nicht. Man findet sie durch Erfahrungen bestätigt, weil      
  13 sie Erfahrungsgesetze dadurch moglich werden. Andere Erscheinungen      
  14 geben keine Gesetze. Sie haben keine evidentz, weil nicht die Erscheinungen,      
  15 sondern Erfahrungen durch sie moglich werden. Synthesis      
  16 des Denkens und der Erscheinung. )      
           
  17 Die subiective Bedingungen der Erscheinung, welche a priori erkannt      
  18 werden konnen, sind Raum und Zeit: intuitionen.      
           
  19 Die subiective Bedingung der empirischenErkenntnis ist die apprehension      
  20 in der Zeit überhaupt und also nach Bedingungen des innern      
  21 Sinnes überhaupt.      
           
  22 Die subiective Bedingung der rationalen Erkentnis (g ist ) die      
  23 construction in der Zeit durch die Bedingung der apprehension überhaupt.      
           
  24 Regeln der Critik      
           
  25 Gesetze der Anschauung. Analogien der Natur      
           
  26 Das allgemeine Verhaltnis der Sinnlichkeit zum Verstande und der      
  27 Vernunft ist entweder, dadurch sie a priori gegeben werden oder der, also      
  28 die (g sinnliche ) Bedingung der Anschauung, zweytens die sinnliche Bedingung      
  29 des Urtheils überhaupt über das, was gegeben ist, endlich die      
  30 sinnliche Bedingung des Begrifs a priori. Die Regeln (g a priori ), welche      
  31 diese Bedingungen enunciiren, enthalten überhaupt das Verhaltnis des      
  32 subiektiven zum obiektiven. Entweder des subiectiven, wodurch das obiective      
  33 gegeben wird, oder desienigen, wodurch es als gegeben überhaupt      
  34 (als Gegenstand) gedacht wird oder a priori determinirt wird.      
           
     

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