Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 359

     
           
 

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    3946.   κ1? ξ???   M XXXXIII, XXXXIV.   E II 127.
 
     
  02 M XXXXIII:      
  03 Alle reine Philosophie ist entweder logisch oder metaphysisch. Jene      
  04 urtheilt enthält nur die unterordnung der Begriffe unter die sphaeram      
  05 der anderen, entweder unmittelbar: in Urtheilen, oder mittelbar: in      
  06 schlüssen. Diese Sie läßt aber die Begriffe selbst, die einander subordinirt      
  07 werden konnen, unbestimmt und macht nicht aus, welche praedicate      
  08 den Dingen nach Gesetzen der reinen Vernunft zukommen. Daher die      
  09 ersten praedicate der Dinge durch die reine Vernunft erkennen ist eine      
  10 Sache der metaphysik, mithin die erste Grundbegriffe, womit wir durch      
  11 die reine Vernunft urtheilen, zu finden und die Grundsätze.      
           
  12 M XXXXIV:      
  13 (s Die metaphysic gehet auf Erkenntnisse lediglich durch Vernunft,      
  14 die logik auf alle, so gar empirische. Alle Vernunftbegriffe sind allgemein;      
  15 die logic zeigt nur das Verhältnis des allgemeinen zum besinderen      
  16 überhaupt. Die metaphysik aber den Ursprung allgemeiner      
  17 Begriffe, auf die alle Erkentnis muß zur/uckgeführt werden, wenn      
  18 die Erscheinungen in begriffe sollen verwandelt werden. )      
           
  19 M XXXXIII:      
  20 Die metaphysic ist also eine Wissenschaft von den Grundbegriffen      
  21 und Grundsätzen der Menschlichen Vernunft, und nicht überhaupt der      
  22 Menschlichen Erkenntnis, darin viel empirisches und sinnliches ist; die      
  23 Logic eine Wissenschaft von den Verhältnissen allgemeiner Begriffe und      
  24 Sätze überhaupt. Die Logic entlehnt begriffe und Sätze aus der Metaphysic      
  25 oder irgend einer empirischen Erkenntnis und lehrt sich ihrer zu      
  26 bedienen.      
           
  27 Die Logic enthält den Begrif vom allgemeinen, die Metaphysic allgemeine      
  28 Begriffe der Vernunft (s die erstere handelt von dem Verhältnisse      
  29 allgemeiner Begriffe zu einander, die zweyte zeigt die allgemeinen      
     

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