Kant: AA XV, Zweiter Anhang Medicin. , Seite 958

   
         
 

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  01 Die critische Philosophie, wenn man einmal nur kurz die Schule    
  02 derselben gemacht hat, dient dazu, in allen seinen Geschäften Ordnung,    
  03 Zusammenhang und Methode zu bringen.    
         
  04 Ob zwey Malzeiten an einem Tage einem Alten Mann eben so zutraglich    
  05 sind als einem jungen? Da der letztere schon die erste Verdauung    
  06 vollig verrichtet hat, der erstere aber in der Halfte mit einer neuen    
  07 belästigt ist.    
         
  08 Allein durch die Nase Luft zu ziehen, selbst mit geschlossenen Lippen    
  09 zu Jähnen, Pandiculatio.    
         
  10 Die Abkühlung des Zahnfleisches der Gaumen durch Nassen    
  11 Schwamm; kalt.    
         
  12 Vom Vielessen alter Leute.    
         
  13 Medicin, die sich selber nothwendig macht (oder gar zum steigern    
  14 nöthigt). e. g. Purganz, Magenstärkungen oder Brandtwein, opium.    
         
  15 Ob man dem Artzt ganz trauen solle oder vielmehr nach seinem    
  16 Gefühl manches wenigstens verweigern einzunehmen.    
         
  17 Der Mangel der Lauterkeit (sinceritas) in der Menschlichen Natur.    
  18 Die Weise wovon begehen. (illusio) um blos zu scheinen. Compliment    
  19 von Verbeugung. — Selbst gegen Gott. bigotterie. Hat doch einen    
  20 moralischen Effect, die affectation zuletzt zur aufrichtigen Gesinnung zu    
  21 stimmen. Mode. Gebrauch    
         
  22 Die Weise der Wohlgewogenheit ist die Höflichkeit. Ein Schein,    
  23 der nicht blos schuldlos gefällt, sondern auch wirklich zu Guten Gesinnungen    
  24 führt. Nur nicht der Schein der Frömmigkeit, denn der ist    
  25 Betrug, weil da das innere wesentlich ist.    
         
  26 (g Von Abderiten, Sybariten und Crotoniaten (pythagoraeer). )    
         
  27 Das Auffassende Ich (der apprehension), welches der Mensch mit    
  28 den Thieren gemein hat. Und das denkende ich (der apperception),    
  29 welches ihn von allen anderen Thieren unterscheidet und sich selbst zum    
  30 Gegenstande seiner Vorstellungen macht und sich der Verknüpfung seiner    
  31 Vorstellungen bewust ist. — Das letztere laßt sich nicht weiter erklären    
  32 Es ist Spontaneität des Vorstellungsvermögens, woraus mit jenem    
  33 Verbunden Erkentnisvermögen entspringt.    
         
     

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