Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 892 |
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01 | zu ruhen. Dadurch wird Arbeit zur Bedürfnis. Zaghaftigkeit lehrt vorsichtig | |||||||
02 | zu seyn. Neid. Verstellung. Herrsucht Tapferkeit, um andere | |||||||
03 | fürchten zu machen, Saracenen. Kreutzzüge und Eroberung von | |||||||
04 | Constantinopel verbreiten Wissenschaft, Geschmak und Gelehrsamkeit im | |||||||
05 | occident. | |||||||
1522. ψ. L Bl. Ha 32. |
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08 | (g Daß die bürgerliche Übel aus dem natürlichen Guten entspringen, | |||||||
09 | so fern der Mensch den Naturzustand verlaßt; end doch will | |||||||
10 | die Natur den civilisirten, daraus endlich das gute entstehen soll. ) | |||||||
11 | Im Naturzustande, da der Mensch nur vor sich da ist und die | |||||||
12 | Existenz seiner Art, ist vieles Gut, was im civilisirten Zustande böse | |||||||
13 | wird. (g Faulheit. Feigheit und Falschheit. Herrschsucht. Habsucht. ) | |||||||
14 | 1. Faulheit ist ein Hang der Natur, seine Kräfte und Lebensvermögen | |||||||
15 | zu schonen. Im civilisirten lebt der Mensch nicht sich, sondern | |||||||
16 | der Gattung. | |||||||
17 | 2. Er hält jeden fremden vor einen Feind und sucht sich ihm furchtbar | |||||||
18 | zu machen. Furcht: die Ursache der Tapferkeit als eine Eigenschaft, | |||||||
19 | nicht blos sich, sondern auch seine Familie zu erhalten. Daher ungereitzter | |||||||
20 | Krieg und Grausamkeit. Rachgier. Rechtsbegierde. | |||||||
21 | 3. Ist mistrauisch gegen Fremde und hinterlistig. | |||||||
22 | (g Auch noch Thiere diese Eigenschaften nutzen. ) | |||||||
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