Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 812 |
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01 | Bei einem hypochondrischen ist die Gesellschaft durch Zerstreuung | |||||||
02 | ein Hülfsmittel wieder Grillen und durch Bändigung seines privatsinns | |||||||
03 | durch den Gesellschaftlichen ein Vorbeugungsmittel wieder Wahnsin. | |||||||
04 | Ein Geck (g ist gemeiniglich der dupe der Schmeichler; alter Verliebter ): | |||||||
05 | der in sich selbst verliebt ist und sich ziert. Ein Narr: der sich | |||||||
06 | selbst über andern setzt und Achtung gebietet, sich brüstet. (g Der Laffe: | |||||||
07 | der ohne Erfahrung in die Welt tritt. Thor: der den Werth des Spielwerks | |||||||
08 | zu hoch anschlägt. ) | |||||||
09 | Liebe und Hochmuth sind gemeiniglich die themate des delirii circa | |||||||
10 | obiectum oder Wahnwitzes. | |||||||
11 | Geistersehen: des Wahnsinnes. | |||||||
1506. ψ3. L Bl. K 11. |
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13 | S. I: | |||||||
14 | (g Dummheit ist nicht Stöhrung — Blödsinnigkeit. ) | |||||||
15 | Von den Krankheiten des Gemüths in Ansehung der Sinnlichkeit. | |||||||
16 | 1. Gesundheit und Scharfe oder Umfang der Sinne, imgleichen Thatigkeit | |||||||
17 | und Lebhaftigkeit der productiven Einbildungskraft. | |||||||
18 | (g Gestöhrt Gemüth. ) | |||||||
19 | 2. Krankheit der letzteren. a. Phantasterey. b. Verrückung. | |||||||
20 | a. Das für Gegenwartig zu halten, was man blos in Gedanken hat, | |||||||
21 | z. E. physiognomische Subreption, oder Ideen als moglich in concreto | |||||||
22 | in dem Grade, wie sie die Vernunft denkt. Im Affect ist es Enthusiasm. | |||||||
23 | — Hypochondrische Einbildung vieler Krankheiten. — Unwillkührlich | |||||||
24 | worauf geheftete Aufmerksamkeit. | |||||||
25 | b. bloße Privaterfahrung, die andere nicht auch anstellen können. | |||||||
26 | Stöhrung des Gemüths ist das Unvermögen, seine eigene Urtheile | |||||||
27 | (s sind es vermeynte Sinnenurtheile, so ist es wahnsinn ) nicht zugleich | |||||||
28 | aus dem Standpuncte anderer prüfen zu können. Denn da diese Vergleichung | |||||||
29 | allein dazu dient, das subiective vom obiectiven zu unterscheiden: | |||||||
30 | so entspringt daraus ein Schein der nicht vertilgt werden kan. | |||||||
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