Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 581

   
         
 

Zeile:

 

Text:

 

Verknüpfungen:

 

 

 
    1322.      L. Bl. Minerva 4.
 
   
  02 Das Vergnügen im Hause muß man der Frau überlassen, aber die    
  03 Ehre und Ruhe desselben ist die Sache des Mannes.    
         
   

 

1323.      L. Bl. Minerva 5.
 
   
  05 Das Frauenzimmer glaubt, daß die Neigung der Männer zum    
  06 andern Geschlechte nie vergehen werde, aber wohl daß die Lust zum    
  07 Heirathen verschwinden könne. Um nun nicht endlich für Buhlschwestern    
  08 gehalten zu werden, suchen sie so bald als möglich einen Mann zu    
  09 bekommen.    
         
   

 

1324.      L. Bl. Minerva 6.
 
   
  11 Will man den ganzen Menschen studiren, so darf man nur auf das    
  12 weibliche Geschlecht seine Augen richten: denn wo die Kraft schwächer ist,    
  13 da ist das Werkzeug um so künstlicher. Daher hat die Natur in das weibliche    
  14 Geschlecht eine natürliche Anlage zur Kunst gelegt. Der Mann ist    
  15 geschaffen über die Natur zu gebieten, das Weib aber, den Mann zu    
  16 regieren. Zum Erstern gehört viel Kraft, zum andern viel Geschicklichkeit.    
         
   

 

1325.      L. Bl. Minerva 7.
 
   
  18 Bei Beleidigungen ist der Mann versöhnlicher als die Frau. Die    
  19 Letztere ist sich ihrer Schwäche zu sehr bewußt, als daß sie sich rächen    
  20 könnte. Daß der Mann den Hausfrieden liebt, kommt wohl daher, daß    
  21 er das Haus für seine Ruhestelle hält.    
         
   

 

1326.      L. Bl. Minerva 8.
 
   
  23 Die Verdienste des Mannes wirken beym Frauenzimmer nicht so    
  24 viel Achtung, als die Verdienste des Frauenzimmers beym Manne.    
         
   

 

1327.      L. Bl. Minerva 9.
 
   
  26 Der Mann hilft aus Großmuth gern den weiblichen Schwächen ab,    
     

[ Seite 580 ] [ Seite 582 ] [ Inhaltsverzeichnis ]