Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 579

    
         
 

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  01 * (g Das frauenzimmer wird zum Herschen erzogen; aber, wenn    
  02 die Erziehung gut ist, auch, um sel dennoch (von Männern) regirt zu    
  03 werden. )    
         
  04 ** (g so das Frauenzimmer, was lieber geschmeichelt als gedient    
  05 seyn will, dem daher der Ehemann, weil er das letztere mehr als das    
  06 erstere vor Augen hat, unter allen Menschen das Langweiligste und    
  07 Lästigste ist. Es duldet keinen Wiederstand und will sich keiner Pflicht    
  08 unterwerfen, weil Liebe nicht erzwungen werden kan. )    
         
  09 S. II    
         
  10 Sie ist eifersüchtig nicht darauf, daß ihr Geliebter eine andere liebt,    
  11 sondern daß es eine an eine andere geliebt werden soll, wenn sie gleich    
  12 ihren Schmeichler nicht sonderlich liebte. Eben so ein Souverain beneidet    
  13 seinem eigenen General den Ruhm, nicht weil es ihm nachtheilig ist,    
  14 sondern weil ein anderer die Augen auf sich Ziehen soll.    
         
   

 

1317.   ψ 2—4.   L Bl. Ha 39.
 		    
  16 S. II:    
         
  17 (g Die Existenz des Frauenzimmers ist mehr vom Manne, des    
  18 Mannes von der Natur abhängig. Daher Adam vor Eva. )    
         
  19 Da das Frauenzimmer zur Gesetzgebung des Geschmaks im Umgange    
  20 und der Verfeinerten Sitten eingesetzt ist, so war seine Urtheilskraft auch    
  21 so eingerichtet, daß es nach Verdiensten, nach Talenten nach nichts fraegt,    
  22 sondern seinen Beyfall nur dem artigen, aufgewekten Manne giebt. Da    
  23 der Probierstein und die Artigkeit Cultur dieser Artigkeit auch an ihrem    
  24 Geschlechte haften sollte, so foderte es solche auch als aus einem Rechte    
  25 und mußte nicht Gunstbewerbend noch einschmeichelnd seyn, sondern    
  26 erwartete dieses von den Manspersonen, welche diese Erlaubnis schon    
  27 selbst als Gunst ansehen sollen.    
         
     

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