Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 571

   
         
 

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    1294.   υ.   M 291.   E I 543.
 
   
  02 Das Frauenzimmer ist den Moden ziemlich ergeben. Was recht    
  03 modisch ist, muß mit der persohnlichen Annehmlichkeit nicht den gringsten    
  04 Zusammenhang haben. Es ist eine Art Parade. Ihre sentiments sind    
  05 auch modisch; sie fragen mehr nach dem Urtheil ihres Geschlechts, als des    
  06 männlichen, und das ist sehr Gut, weil sie scharfe Richter sind.    
         
   

 

1295.   υ.   M 291.   E I 543.
 
   
  08 Das Frauenzimmer betrinkt sich nicht, verräth sich nicht, verheelt ihre    
  09 Leidenschaft, schläft gerne lange, geht aber spät schlafen und schläft in den    
  10 Tag. Darum, weil es mistrauisch ist und früh keine geschäfte, aber spät    
  11 die Rechnung von vollbrachten Geschaften zu machen hat.    
         
   

 

1296.   υ.   M 292.   E I 535. 578.
 
   
  13 Die Furchtsamkeit des Schönen Geschlechts macht sie in unseren    
  14 Augen nicht gringschatzig, sondern vielmehr beliebt (g nicht blos aus der    
  15 Eigenliebe und Grosmuth der Männer. Ritter. ), und es scheint sich vor    
  16 sie zu schiken; doch hat es viel schaale spötterey hervorgebracht. Es solte    
  17 vielmehr darum hochgehalten werden, und jedermann muß bemühet seyn,    
  18 den Schrek von ihm abzuhalten, denn es ist die Furcht der allgemeinen    
  19 Pflegerin, naemlich der Natur, vor ihr eigen Produkt.    
         
  20 Von der Vereinigung, die aus beyderseitigen Bedürfnissen und    
  21 wechselseitigen Ergänzungen entspringt.    
         
   

 

1297.   υ.   M 292.   E I 535. 578.
 
   
  23 Die vornehmste Kunst der Weiber ist die Unabhängigkeit derselben    
     

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