Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 342

   
         
 

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  01 Empfindung (g Anschauung ) oder auf Begriffen. Im ersten fall sind es    
  02 schöne, im anderen falle bricht ab    
         
   

 

781.   π—σ.   M 323'.   E II 28.
 
   
  04 Den Wohllaut der deutschen Sprache zu befördern, wer nach England    
  05 geht, handelt eben so, als wer einen Schweitzer nach Holland schikt, um    
  06 zu civilisiren, oder einen Schwaben nach tyrol, um daselbst der hochteutschen    
  07 Sprache obzuliegen. Wir müsten das sanfte durch eine Analogie    
  08 mit dem italienischen nachahmen und, anstatt Artikel und Sylben wegzulassen,    
  09 sie hinzufügen, ohne die Sprache zu verhuntzen und die Aussprache    
  10 holperig zu machen.    
         
   

 

782.   π—ρ   M 324'.
 
   
  12 Das geistige Gefühl beruhet darauf, daß man seinen Antheil in    
  13 einem idealen Gantzen empfindet, e. g. die Ungerechtigkeit, die einem wiederfahrt,    
  14 trift im idealen Gantzen auch mich. Das Ideale Gantze ist die    
  15 Grundidee der Vernunft so wohl als der damit vereinigten Sinnlichkeit,    
  16 daß ist der Begrif a priori, wovon das vor iederman richtige Urtheil abgeleitet    
  17 werden muß. Das moralische Gefühl selbst in den pflichten gegen    
  18 sich selbst sieht sich in der Menschheit und beurtheilt sich, so fern es der    
  19 Menschheit antheil hat. Die Eigenschaft des Menschen, das particulare    
  20 nur im allgemeinen beurtheilen zu koennen, ist das sentiment. Sympathie    
  21 ist davon ganz unterschieden und geht blos auf das particulaire, obgleich    
  22 an anderen; man setzt sich nicht in die Idee des Ganzen sondern an die    
  23 Stelle eines anderen.    
         
     

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