Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 338

   
         
 

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  01 sachen; das neue ist ihnen darum eben, weil es pünktlich ist und ihrem    
  02 lärmenden Geiste fesseln anlegt, kurtzsichtig und schaal.    
         
   

 

772.   π—ρ.   M 307'.
 
   
  04 Wenn iemand die Gabe hat, etwas leicht in Spaß zu ziehen, so misbraucht    
  05 er es in Vernünftigen unterredungen, es in Spott zu ziehen.    
         
   

 

773.   π—ρ.   M 307'.   E I 360.
 
   
  07 Dieselbe Triebe, welche anfanglich die Zerstreuung und ausbreiten    
  08 der Menschen und volkerschaften, nachher die vereinigung und den bürgerlichen    
  09 Zwang bewirkten, wirken in dem letzten Zustande auch den Gesellschaftlichen    
  10 Zwang, welcher Geschliffenheit, Anstandigkeit, Ehrbarkeit,    
  11 Geschmak, Hoflichkeit, Dienstfertigkeit hervorbringt, aber doch mit einem    
  12 rükhalt, vor dem sich ieder in Ansehung des anderen fürchten muß. Es    
  13 ist keine Offenherzigkeit, aber auch keine pöbelhafte Vernachläßigung.    
  14 Das Spiel ist künstlich.    
         
   

 

774.   π—ρ.   M 308'.   E I 363.
 
   
  16 Wir sehen uns iederzeit unter dem Zwange der Anständigkeit, welcher    
  17 gesellschaftlich ist; wir fühlen uns durch eine gewisse Regel gebunden    
  18 (genirt); wir schreyen wieder diesen Zwang; wir sind aber die ersten,    
  19 welche andre durch ihm unsere Foderungen geniren. Wir erholen uns im    
  20 Schlafroke unter vertrauten Freunden oder auf dem Lande, aber die    
  21 Gesellschaft können wir davon nicht frey sprechen. Durch diesen Zwang    
     

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