Kant: AA XIV, Physik und Chemie. , Seite 116

     
           
 

Zeile:

 

Text:

 

 

 

 
  01 alle Theile gleichformig, so fühle ich sie nicht. Weil die Empfindung      
  02 eines Korpers nur die Empfindung eines terminirten Raumes ist, mithin      
  03 der Oberfläche, so kan diese Empfindung nicht durch Kräfte des      
  04 Korpers erregt werden, die unb nach der Mitte desselben gehen, ohne daß      
  05 die Grentze der Moglichen Bewegung bestimmt wäre, folglich nicht durch      
  06 die Anziehung, welche von dem Umfange zum Mittelpunkte geht, sondern      
  07 nur durch die Grenze des Raumes, welche dem Eindringen wiedersteht.      
           
   

 

39.   ν? λ? κ₁??   M 134'.   E II 1060.   Zu M §. 417, Satz 2:
 
     
  09 Aus der inertia folgt, daß kein Korper eine Bestrebung habe, seinen      
  10 Zustand von selbst zu verändern; aber aus den Kräften, daß sie eine unaufhörliche      
  11 Bestrebung haben, ihren Zustand einander zu verändern, mithin      
  12 daß das gantze Universum seinen Zustand doch nicht verändert. solte      
  13 daraus nicht zu schlißen seyn, daß alle Veränderung nur ein phänomenon      
  14 und gar kein Vernunftbegrif sey? daher wie denn auch Veränderung aus      
  15 blossen Begriffen der Vernunft nicht zu verstehen ist, indem sie die Zeit      
  16 voraussetzt.      
           
     

[ Seite 115 ] [ Seite 118 ] [ Inhaltsverzeichnis ]