Kant: AA XIII, Brief 654b ,Seite 600 |
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01 | Nahmen um Verzeihung zu bitten, wegen meiner nicht aus Fahrlässigkeit | ||||||
02 | unterlassenen Erwiederung der mir bezeigten Aufmerksamkeit, sondern | ||||||
03 | aus einem, wegen einander drängender Beschäftigungen, oft schweer zu | ||||||
04 | vermeidenden und so zufälligerweise bis zum Vergessen hinausgehenden | ||||||
05 | Aufschub, dessen Schuld mein ziemlich hoch angewachsenes Alter auch | ||||||
06 | zum Theil mag tragen helfen. | ||||||
07 | Was Ew. Wohlgeb. betrifft, so bin ich nicht so tief in Metaphysik | ||||||
08 | versunken, daß ich nicht an Ihrer glücklichen Erweiterung der Wissenschaften | ||||||
09 | im Felde der Erfahrung, so fern diese Stufen des Aufsteigens | ||||||
10 | zur Philosophie legt, wenigstens als Dilettante, Antheil nehmen sollte: | ||||||
11 | zumal die Reformation unserer Begriffe in der Archäologie der Natur | ||||||
12 | von dem praktischen Bergkundigen, der zugleich Philosoph ist, vorzüglich | ||||||
13 | erwartet werden muß. | ||||||
14 | Mit der vollkommensten Hochachtung bin ich jederzeit | ||||||
15 | Ew. Wohlgeboren | ||||||
16 | Königsberg | ergebenster treuer Diener | |||||
17 | d. 16. Mart. | I. Kant. | |||||
18 | 1795. | ||||||
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