Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 193 |
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Text (Kant):
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01 | Mit Hochachtung und Ergebenheit bin ich | ||||||
02 | Meiner Hochzuehrenden Herren | ||||||
03 | ergebener Diener | ||||||
04 | Königsberg | I Kant | |||||
05 | den 4ten August | ||||||
06 | 1797 | ||||||
771. | |||||||
08 | Von Iohann Erich Biester. | ||||||
09 | 5. Aug. 1797. | ||||||
10 | Endlich, Verehrtester Herr Profeßor, bin ich im Stande Ihnen | ||||||
11 | den Beschluß der Berl. Monatsschrift zuzusenden, deren Ende Sie noch | ||||||
12 | bekrönet haben. Dieser trefliche und geistvolle Aufsatz ist ein wichtiges | ||||||
13 | Wort zu seiner Zeit; möge er doch recht viel wirken, um die unberufenen | ||||||
14 | Wortführer über Philosophie zurückzuweisen, um die Würde | ||||||
15 | u. die Unumstößlichkeit der praktischen Gebote einleuchtend zu machen, | ||||||
16 | und um Wahrhaftigkeit überall, auch in theologischen u. philosophischen | ||||||
17 | Streitigkeiten einzuführen! | ||||||
18 | Die Berl. Monatsschrift, welche langsam ihrem Hinscheiden entgegen | ||||||
19 | schlich, hat nunmehr ganz aufgehört. Eben die Verzögerung des | ||||||
20 | Abdruckes der Stücke hat den völligen Beschluß des Iournales endlich | ||||||
21 | nothwendig - und in der That, für mich selbst wünschenswehrt | ||||||
22 | gemacht. Mit dem Iulius dies. I. habe ich eine neue periodische Schrift | ||||||
23 | angefangen, die wenigstens richtig und ununterbrochen erscheinen wird, | ||||||
24 | da sie in Berlin gedruckt wird u. der Verleger ein eifriger thätiger | ||||||
25 | Mann ist. Wenn nur die gütigen Männer welche die Monatsschrift | ||||||
26 | mit ihren Aufsätzen beehrten, auch meine Blätter ihrer Beiträge | ||||||
27 | würdigen wollen! Ich bin so frei Ihnen die bis [jetzt] erschienenen | ||||||
28 | Bogen beizulegen. | ||||||
29 | Den Verlust welchen unser Staat durch des vortreflichen Wlömers | ||||||
30 | Tod erlitten, hat Ihre langjährige Freundschaft gewiß noch schmerzhafter | ||||||
31 | empfunden. Er ist ohne beträchtliche Schmerzen verschieden, u. | ||||||
32 | glaubte eben daher sein Ende noch nicht so nahe. Eigentlich war nur | ||||||
33 | Mattigkeit, gänzliche Abspannung aller Kräfte, seine Krankheit; wenn | ||||||
34 | er ausgestreckt lag, selbst wenn er im Wagen fuhr (welches er in seiner | ||||||
35 | Krankheit zuweilen that), erklärte er daß er sich völlig wohl u. wie | ||||||
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