Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 176 |
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01 | ich bin vorher versichert, daraus ganz leicht eine Veranlassung nehmen | ||||||
02 | zu können, mich etwa in Iakobs Annalen zu erklären, daß erstens | ||||||
03 | meine Meynung gar nicht mit der seinigen zusammenstimme, daß ich | ||||||
04 | zweytens glaube die Critik richtig exponirt zu haben, und daher | ||||||
05 | von ihrem Sinn nicht abzuweichen glaube, weil mir nichts so angelegentlich | ||||||
06 | ist, als Sinnlichkeit (das Vermögen von Gegenständen afficirt | ||||||
07 | zu werden) vom Verstande (das Vermögen sie zu denken, dieses Subjective | ||||||
08 | auf Objecte zu beziehen) zu unterscheiden, daß aber drittens, | ||||||
09 | ich durch das zweyte gar nicht gesonnen bin, den Stifter der critischen | ||||||
10 | Philosophie im Geringsten zu compromittiren indem der Standpunct | ||||||
11 | gänzlich meine eigene Idee ist, und ja, da Ihre Werke am Tage | ||||||
12 | liegen, jedermann mit eigenen Augen vergleichen und ein eigenes Urtheil | ||||||
13 | haben kann. Den Fichte selbst will ich mir wohl nicht auf den | ||||||
14 | Hals laden, und werde daher ganz glimpflich, was ihn betrift, sprechen. | ||||||
15 | Aber in Ansehung des zweyten Puncts will ich mich umständlich auslassen, | ||||||
16 | und das berichtigen, was fehlerhaft von mir im Standpunct | ||||||
17 | ist gesagt worden. Geben Sie hierzu Ihre Beystimmung? Ehe ich | ||||||
18 | diese erhalte, möchte ich nicht gern was thun. Nur auf mich, Hochachtungswürdiger | ||||||
19 | Mann, lenken Sie keinen Unwillen. Ich finde meinen | ||||||
20 | Beruf in wissenschaftlichen Arbeiten, und wie müßte, bey dieser | ||||||
21 | Abgezogenheit, mir der Gedanke wehe thun, in Ihren Augen gesunken | ||||||
22 | zu seyn. | ||||||
23 | Der Ihrige | ||||||
24 | Beck. | ||||||
757. | |||||||
26 | Von Carl Friedrich Kanth. | ||||||
27 | Larum den 1. Juli 1797. | ||||||
28 | Högädle Herr Profäsor och Cousin!! | ||||||
29 | Min Grasieusa Cousin, ursäkta met dristiga före tagande, medelst | ||||||
30 | skrifwande till min söttaste Cousin, al ting hafer sina orsaker, lika | ||||||
31 | sa detta, ett Seger=wärk gar ju icke! utan lod och tyngd drager det | ||||||
32 | samma; alt så är någon orsak till des gang. Lika sa sa ett uher | ||||||
33 | fiädren drager ju och det? Pa sama Sätt är dett, med detta skrifwandet; | ||||||
34 | kjärlekens lod och driffiäder, är som drager mig här till. | ||||||
35 | jag kan inte underlatta att skrifwa en sa heders wärd wän till, och | ||||||
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