Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 157

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 alle Schäzze von Golkonda; glauben Sie indeßen nicht, daß ich schmeichle,      
  02 fürwahr das kann ich nicht, und mag es auch nicht können.      
           
  03 Einige Aufsäzze über Lievland habe ich in das dritte und vierte      
  04 Stük des Archivs der Zeit einrükken laßen, diese Nachricht theile ich      
  05 nicht in der Absicht mit, damit Sie dieselben läsen, denn was ich      
  06 schreibe, darf Kant nicht lesen, aber ich bin überzeugt daß Sie aufrichtigen      
  07 Antheil an allem nehmen was mich betrift, und so übergehe      
  08 ich auch nichts mit Stillschweigen was Beziehung auf mich hat.      
           
  09 La Garde empfielt sich Ihnen bestens. Kiesewetterwollte selbst      
  10 schreiben und ich bin jederzeit      
           
  11   Ihr      
  12   aufrichtig ergebner      
  13   Freund      
  14 Berlin den 14 April Hahnrieder      
  15 1797.        
           
           
    746.      
  17 An Christoph Wilhelm Hufeland.      
           
  18 Koenigsberg den 19 April 1797      
           
  19 Ew: Wohlgebohren werden hoffentlich meinen, durch Hrn. D. Friedländer      
  20 in Berlin an Sie, mit der Danksagung für Ihr Geschenk des      
  21 Buchs von der Lebensverlängerung abgelassenen, Brief erhalten haben.      
  22 Ietzt erbitte ich für den, welcher Ihnen den gegenwärtigen zu überreichen      
  23 die Ehre hat, Hrn Motherby, Gewogenheit und Freundschaft, einen      
  24 von Engländischer Abkunft in Königsberg gebohrnen jungen Mann      
  25 von großem Talent, vieler schon erworbnen Kentnis, festem Vorsatz und      
  26 tugendhafter, dabey offener und menschenfreundlicher Denkungsart, wie      
  27 sein Vater der engl. Negoziant allhier, von jedermann geachtet und      
  28 geliebt und mein vieljähriger vertrauter Freund ist. - Was von mir      
  29 und, was sonst auf unserer Universität in sein Fach (die Medizin) einschlagendes      
  30 zu lernen war, hat er gründlich gelernt und so bitte ich      
  31 ihm die mehrere und größere Hülfsqvellen für sein Studium auch Ihres      
  32 Orts zu eröfnen; wobey er wegen des dazu erforderlichen Kostenaufwands      
  33 nicht in Verlegenheit seyn wird.      
           
  34 - Mir ist der Gedanke in den Kopf gekommen: eine Diätetik zu      
  35 entwerfen und solche an Sie zu adressiren, die blos "die Macht des      
  36 Gemüths über seine krankhafte körperliche Empfindungen" aus eigener      
           
     

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