Kant: AA XII, Briefwechsel 1796 , Seite 140 |
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Text (Kant):
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731. | |||||||
02 | An Iohann Heinrich Kant. | ||||||
03 | 17. Dec. 1796. | ||||||
04 | Lieber Bruder | ||||||
05 | Die Veränderungen, die in unserer Familie hiesigen Orts kürzlich | ||||||
06 | vorgegangen sind, bestehen darin: daß eine ältere Schwester im | ||||||
07 | vorigen Sommer nach einem langen Krankenlager auch mit Tode | ||||||
08 | abgegangen und dadurch eine Pension, die ich ihr seit 1768 zu | ||||||
09 | ihrem Unterhalt gab, vacant geworden, welche ich aber, aufs Doppelte | ||||||
10 | erhöhet, an die hinterlassene Kinder gegeben; wozu noch eine an die | ||||||
11 | einzige noch lebende, im St. Georgenhospital sonst gut versorgte, | ||||||
12 | Schwester Barbara kommt: so, daß ich keinen, weder von meinem | ||||||
13 | Geschwister, noch ihren zahlreichen Kindern, deren ein Theil schon | ||||||
14 | wieder Kinder hat, habe Noth leiden lassen und so fortfahren werde, | ||||||
15 | bis mein Platz in der Welt auch vacant wird: da dann hoffentlich | ||||||
16 | etwas auch für meine Verwandte und Geschwister übrig bleiben wird, | ||||||
17 | was nicht unbeträchtlich seyn dürfte. | ||||||
18 | Meinen Neffen, namentlich der Amalia Charlotte, mache ich | ||||||
19 | meinen freundschaftlichen Gruß, - bitte Einlage zu bestellen und bin | ||||||
20 | mit brüderlicher Zuneigung | ||||||
21 | Dein | ||||||
22 | Dir ergebener | ||||||
23 | Königsberg | I. Kant | |||||
24 | den 17ten Decembr | ||||||
25 | 1796 | ||||||
732. | |||||||
27 | An Carl Wilhelm Rickmann. | ||||||
28 | 17. Dec. 1796. | ||||||
29 | Ew. Hochedelgeb. Verlobung mit meiner Cousine ist mir, theils | ||||||
30 | nach dem Lobe von meinem Bruder, theils nach dem Characterzuge | ||||||
31 | Ihres eigenen Briefes sehr angenehm. Da das Blut meiner beyden | ||||||
32 | verehrten Eltern in seinen verschiedenen Abflüssen sich noch nie durch | ||||||
33 | etwas Unwürdiges, dem Sittlichen nach, verunreinigt hat: so hoffe | ||||||
34 | ich, Sie werden es ebenso bey Ihrer Geliebten finden, wozu ich | ||||||
35 | dann von Herzen Glück wünsche. | ||||||
36 | Meine Zögerung mit der Antwort auf Ihre gütige Zuschrift | ||||||
37 | werden Sie mir verzeihen, weil ich mit Geschäften, die ich nicht wohl | ||||||
38 | unterbrechen kann, beladen bin und es sich im 73sten Iahr nicht | ||||||
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