Kant: AA XII, Briefwechsel 1796 , Seite 068

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 haben sie, mein Bruder, in Königs=berg nicht zu fürchten. was      
  02 ist es denn für ein hindernüß, die Ihre freiheit so enge einschrencket,      
  03 das sie sich nicht eben so wohl als ich, sich darüber freuen können, oder      
  04 wollen, das Gott so gütig ist als Er ist? Wen ich so wie es billig      
  05 ist, von Ihnen so gute gedancken habe als von mir, so kan ich nicht      
  06 begreiffen, das sie als ein vernünftiges wessen etwas solten bedürffen      
  07 um sich über Gottes Gütigkeit zu freuen, so wohl obiektiv was das      
  08 wollen betrift als auch subiektiv was das können betrift.      
           
  09 Weill die Thiere unvernünftig sind, weill den Thieren die vernunft      
  10 mangelt, so ist dieses die ursache, das den Thieren subiektiv      
  11 das können, und obiektiv das wollen mangelt. Es ist mir aber unbegreiflich,      
  12 was die ursache sein mag, das meinem vernünftigen      
  13 Bruder Immanuel Kant entweder obiektiv das wollen, oder subiektiv      
  14 das können mangelt. ob Ich Ihr allgemeines gesetz der morall jrrig      
  15 oder richtig verstehe das weiß ich nicht. Ich Hoffe aber sie werden      
  16 aus liebe zur Pflicht Ihres eigenen gesetzes mir antworten, mir      
  17 schreiben, was doch die Heimliche ursache sein möchte das sie sich nicht,      
  18 eben so wohl als ich sich darüber freuen können, das Gott so gütig      
  19 ist als Er ist. Ich verharre in dieser Erwartung zu sein ein Pflicht      
  20 Liebender      
           
  21   Freund und Diener      
  22 Gemarcke den 30 Mertz S: Collenbusch      
  23 1796        
           
           
    698a.      
  25 Von Iacob Sigismund Beck.      
           
  26 Erwähnt 721.      
           
  27 Um Ostern 1796.      
           
           
    699.      
  29 Von Matern Reuß.      
           
  30   Würzb. den 1. Aprill. 30      
  31   1796.      
           
  32 Euere Wohlgebohrn      
           
  33 Erwarten ja von mir keine Versicherungen meiner fortdauernden Ergebenheit      
  34 gegen sie; ich setze deswegen auch alle Erklärung meiner      
  35 Hochschätzung gegen sie bey seite; aber unangenehm wird es Ihnen      
  36 nicht seyn, wenn ich Ihnen, wenigstens überhaupt (denn en Detail      
  37 werde ich es öffentlich also auch ihnen bekannt machen) den Zustand      
           
     

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