Kant: AA XII, Briefwechsel 1796 , Seite 058 |
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01 | Geschäften nicht unberathen lasse, habe ich bey meiner eigenen Unkunde, | ||||||
02 | einem anderen wichtigen und wohldenkenden Mann, Hrn. Commercienrath | ||||||
03 | Toussaint, substituirt, der sein Urtheil über den Kaufmann quaest: | ||||||
04 | an Sie abgeben wird und durch den Sie auch, wenn es Veranlassung | ||||||
05 | gäbe an mich zu schreiben, mir Ihren Brief überschicken würden. | ||||||
06 | Übrigens wünsche ich: daß, so wie Sie sich in Geistesangelegenheit | ||||||
07 | auf der Bahn der Rechtschaffenheit, so auch in bürgerlichen und | ||||||
08 | häuslichen auf der des Glücks und der Ehre jederzeit befinden mögen, | ||||||
09 | und bin mit Hochachtung Ihr | ||||||
10 | ergebenster Freund und Diener | ||||||
11 | I Kant. | ||||||
693. | |||||||
13 | Von Anton Ludwig Theremin. | ||||||
14 | 6. Febr. 1796. | ||||||
15 | Wohlgebohrner Herr! | ||||||
16 | Hochzuehrender Herr Professor! | ||||||
17 | Mein Bruder in Paris äußert oft in seinen Briefen an mich da | ||||||
18 | er dringend ersucht werde Ihre Philosophie bei der französischen Nation | ||||||
19 | mehr bekannt zu machen und dieses läßt er sich, als ein großer Verehrer | ||||||
20 | von Ihnen auch sehr angelegen sein - er ist Chef de Bureau | ||||||
21 | im Wohlfartsausschus und kann, seiner Geschäfte wegen diesem Fach | ||||||
22 | sich nicht ganz wiedmen. er meldete mir vorlängst daß er einen | ||||||
23 | H. v. Bielefels vermocht, in Paris einen Anfang mit Vorlesungen über | ||||||
24 | Kantische Philosophie zu machen - es mus aber damit nicht fortwollen. | ||||||
25 | Die HauptTriebfeder dieses Anliegens scheint der Bürger | ||||||
26 | Sieyes zu sein - dieser ist im politischen Fach wohl bekant, aber | ||||||
27 | nicht als Philosoph und wenn Sie die Güte haben wollten einen gelehrten | ||||||
28 | Briefwechsel mit ihm zu führen, welches er so sehr wünscht | ||||||
29 | so würden Sie sehen in wie fern er und mehrere seiner Nation Empfänglichkeit | ||||||
30 | für Ihre Ideen haben. Sie als ein so ächter Philosoph | ||||||
31 | sind gewis ein Weltbürger und werden gern zur Aufklärung einer | ||||||
32 | ganzen Nation mitwirken wollen - ich nehme mir die Freiheit Ihnen | ||||||
33 | den letzten Brief meines Bruders aus Paris mitzutheilen woraus | ||||||
34 | Sie sehen werden, welchen wichtigen Dienst Sie dieser Nation leisten | ||||||
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